Auf dem Sprung an die Spitze
Weitspringerin Mikaelle Assani führt deutsches Team bei Hallen-WM in Glasgow an.
(sid) Auf die Hinweise ihres großen Vorbildes muss Mikaelle Assani dieses Mal verzichten. Wie eine „große Schwester“sei Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo für sie, sagt die 21-Jährige: „Ich habe größten Respekt vor ihr. Ich nehme auch gerne die Tipps an, die sie mir gibt.“
In Glasgow, wo an diesem Freitag die Hallen-Weltmeisterschaften der Leichtathletik starten, wird Mihambo fehlen. Die 30-Jährige hat ihre Hallen-Saison vorzeitig beendet, ihr Fokus liegt voll auf den Olympischen Spielen in Paris. Auch Assani will dort auf der größten Bühne glänzen – und vorher in Glasgow zum großen Sprung ansetzen.
Verstecken muss sich Assani nicht. Mit 6,91 Metern, aufgestellt bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig, liegt Assani auf dem vierten Platz der Weltjahresbestenliste. Das Ende ihrer Entwicklung ist damit noch lange nicht erreicht.
Sie wolle ihre „Weiten stabilisieren und an der Sieben-Meter-Marke kratzen. Das ist ein großes Ziel“, sagt sie: „Wenn ich das so weitermache, kann man um Medaillen springen.“
Die jüngsten Ergebnisse waren vielversprechend. Mit ihrer Weite, mit der sie in Leipzig nur knapp hinter Mihambo (6,93) lag, knackte sie die Olympia-Norm. Beim Istaf Indoors in Berlin bestätigte sie Weiten von 6,65 und 6,69 Metern. „Das freut mich. Und das gibt ein gutes Gefühl für die Hallen-WM“, sagt Assani, die am Mittwoch in den Flieger nach Schottland stieg und dort versuchen will, „das Ding zu rocken“. Assani führt das deutsche Mini-Aufgebot von nur sechs Sportlern an und ist die größte Medaillenhoffnung. Hochspringer Tobias Potye musste seinen Start wegen Krankheit am Mittwoch absagen.
Druck macht sich Assani dabei allerdings überhaupt nicht. Ihre Unbeschwertheit soll ihr Erfolgsgeheimnis bleiben. „Ich möchte Spaß haben“, sagt sie. Das gilt für Glasgow wie für Paris: „Bei Olympia werden die Karten für alle neu gemischt. Unser deutsches Weitsprung-Team hat auf jeden Fall die Chance, um die Medaillen zu kämpfen.“