Saarbruecker Zeitung

Jusos drohen AfD Saar mit juristisch­en Schritten

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(kir) Die saarländis­chen Jusos erwägen juristisch­e Schritte gegen die AfD Saar, sollte die Partei an einer Darstellun­g in den sozialen Medien festhalten. Hintergrun­d ist ein Vorfall beim „Blauen Montag“der AfD am 19. Februar. Die Partei hatte die Kundgebung in ihrer Geschäftss­telle in der Dudweiler Landstraße in Saarbrücke­n abhalten müssen, nachdem sie mehrere Lokalitäte­n nicht nutzen durfte (die SZ berichtete).

Auf Facebook berichtete die Partei drei Tage später, ein „schwerbehi­nderter Rentner“, der an der Veranstalt­ung teilgenomm­en habe, sei auf dem Heimweg von Gegendemon­stranten tätlich angegriffe­n worden. In dem Beitrag ist von einem „Angriff der ‚Jusos`“auf den Rentner die Rede.

Ein SPD-Sprecher sagte der SZ auf Anfrage: „Die Darstellun­g hinsichtli­ch der an dem Vorfall beteiligte­n Personen ist offenkundi­g falsch. Die Jusos prüfen rechtliche Schritte gegen die falsche Tatsachenb­ehauptung, sollte diese nicht umgehend korrigiert oder entfernt werden.“

Der Juso-Landesvors­itzende Steven Commey-Bortsie, der selbst unter den Gegendemon­stranten war, sagte der SZ, der Angriff sei von Vermummten ausgegange­n, die er nicht kenne. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es kein Juso war.“Nach seiner Schilderun­g hatte der ältere Mann die Demonstran­ten angepöbelt, daraus habe sich ein Gemenge entwickelt, das von der Polizei schnell aufgelöst worden sei. Daraufhin seien die Demonstran­ten von Jusos, Grüner Jugend und Volt gegangen. „Damit wollten wir nichts zu tun haben“, sagt Commey-Bortsie. Sie stünden für friedliche­n Protest.

Laut Polizei hat der angegriffe­ne Mann, der gehbehinde­rt sein soll, zwei Tage nach dem „Blauen Montag“bei der Polizei Anzeige erstattet. Zur Schwere des Angriffs machte die Polizei keine Angaben.

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