Saarbruecker Zeitung

Selenskyj drängt auf weitere militärisc­he Unterstütz­ung

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(dpa) Angesichts der schweren Lage an der Front hat der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr um militärisc­he Unterstütz­ung aus dem Westen geworben. „Die globale Stabilität beruht ausschließ­lich auf dem Mut und der Hingabe der ukrainisch­en Kämpfer und unserer ganzen Nation“, sagte

Selenskyj in seiner abendliche­n Videoanspr­ache am Donnerstag. Es sei offensicht­lich, dass Putins Ambitionen weit über die Ukraine hinaus reichten.

„Eine Welt, in der der Terror gewinnt, würde niemandem gefallen. Deshalb muss Putin verlieren“, sagte Selenskyj. Er fügte hinzu: „Unsere

Leute in der Ukraine sind in der Lage, das zu gewährleis­ten – mit ausreichen­der Unterstütz­ung.“Zugleich zeigte er sich zufrieden mit seinen Besuchen in Albanien und SaudiArabi­en in den vergangene­n Tagen.

Vor rund zwei Wochen musste sich die ukrainisch­e Armee nach schweren Kämpfen aus der östlichen Stadt

Awdijiwka zurückzieh­en. Seitdem hat sie Probleme, die Frontlinie zu stabilisie­ren. Harte Kämpfe fänden an dem Frontabsch­nitt entlang der Linie der Dörfer Tonenke, Orliwka, Semeniwka und Berdytschi statt, teilte der ukrainisch­e Oberbefehl­shaber, Olexander Syrskyj, bei Telegram mit. Der Generalobe­rst war an den Abschnitt im Donezker Gebiet gereist, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffe­n.

Nach der ukrainisch­en Niederlage in Awdijiwka wurden Forderunge­n an Deutschlan­d noch lauter, dem von Russland angegriffe­nen Land die geforderte­n Taurus-Marschflug­körper zu liefern. Auch das Europaparl­ament drängte am Donnerstag in einer entspreche­nden – rechtlich allerdings unverbindl­ichen – Resolution auf eine solche Lieferung. Bundeskanz­ler Olaf Scholz weigert sich jedoch bislang, diese zu liefern und begründet dies mit dem Risiko einer Verwicklun­g Deutschlan­ds in den Krieg.

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