„Bullshit-Bingo“und fehlende Teller
Dietmar Bartsch, nur noch einfacher Abgeordneter, liegt die Teil-Legalisierung von Cannabis am Herzen. Die Entkriminalisierung sei überfällig, ließ er jetzt wissen. Dazu veröffentlichte der Ex-Fraktionschef der Linken ein cooles schwarz-weiß Foto von sich aus sehr frühen Tagen. TShirt, Schnäuzer, Gläschen in der Hand und lässig einen Zigarillo zwischen den Fingern. Bartsch zu seinem Joint-Verzicht damals: „Ich war in jungen Jahren eher oldschool und jetzt altersgerecht toleranter Passivraucher.“
Steffen Hebestreit ist ein Fuchs. Der Ex-Journalist lässt sich nicht aufs Glatteis führen. Etwa bei der Nicht-Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine. Neulich wurde der Regierungssprecher in verschiedenen Varianten gefragt, wie man das Nein des Kanzlers verstehen müsse. Irgendwann antwortete Hebestreit: „Da ziehe ich mich auf das beliebte BundespressekonferenzBullshit-Bingo zurück. Die Worte des Bundeskanzlers stehen auch an dieser Stelle für sich.“
Friedrich Merz
bekam auf einer der Konferenzen zum Grundsatzprogramm dann doch heikle Fragen gestellt. Zum Beispiel diese: „Wie schaffen wir es, dass wir die Koalitionsfragen nicht behandeln?“Ja, wie? Merz selber hatte das Thema ja aufgebracht und damit eine ziemliche Diskussion angezettelt. Jedenfalls gab der Fragesteller auch gleich die Antwort: „Die nächste Regierung muss unbedingt eine absolute Mehrheit der CDU sein.“Großes Gelächter im Saal. Auch bei Merz. Warum nur?
Im Bundestag
gehen Langfinger um. Oder korrekter: Es wird nicht zurückgebracht, was mitgenommen wurde. In den Kantinen des Parlaments liegt derzeit ein Zettel aus. „Liebe Gäste, werfen Sie doch bitte mal einen Blick in Schränke und Teeküchen“, liest man. „Vielleicht entdecken Sie dort das eine oder andere Geschirrteil oder Gläser.“Die Aufforderung: einfach zurückbringen. Das sei im Sinne aller, die „gern von unserem Porzellangeschirr essen“. Essen to go, aber rückwärts.