Neue Hürden im Ringen um Feuerpause im Gazastreifen
(dpa) Das zähe Ringen um eine befristete Waffenruhe im umkämpften Gazastreifen und die Freilassung von israelischen Geiseln ist am Wochenende erneut ins Stocken geraten. Zwar trafen Delegationen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der Vermittlerstaaten USA und Katar am Sonntag in Kairo zu einer weiteren Gesprächsrunde ein, wie der Sender Al-Kahira News und Sicherheitskreise bestätigten. Israel entsandte jedoch vorerst keine Delegation in die ägyptische Hauptstadt. Der jüdische Staat habe von der Hamas über den Vermittler Katar „keine befriedigende Antwort“auf offene Fragen erhalten, berichtete die Zeitung „Times of Israel“unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten. Israel verlangt von der Hamas eine Liste der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt. Das Land will außerdem wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. Medienberichte hatten zuletzt von 40 Geiseln gesprochen, die gegen 400 Palästinenser ausgetauscht werden könnten. Die Pattsituation könnte zu einem Problem für die Bemühungen um eine Feuerpause werden. Die in London erscheinende katarische Tageszeitung „Al Araby Al Jadid“zitierte einen ranghohen Hamas-Funktionär mit der Aussage, dass sich seine Organisation nicht zur Herausgabe einer Geiselliste zwingen lasse: „Dafür ist ein hoher Preis zu zahlen, in Form einer Linderung des Leids der Menschen in Gaza und eines umfassenden Waffenstillstands“, sagte er dem Blatt.