Saarbruecker Zeitung

Zeichen eines guten politische­n Klimas

-

Niemand weiß, ob bei den Gesprächen zwischen SPD und CDU etwas herauskomm­en wird, ob die Landesregi­erung überhaupt an einer Einigung interessie­rt ist oder sie die Opposition nur von der Richtigkei­t ihrer Politik überzeugen will.

Dass die Laufzeit des Transforma­tionsfonds nach dem Karlsruher Urteil zur Schuldenbr­emse deutlich verkürzt werden muss, wie die

CDU dies fordert, ist inzwischen eine Binse. Bleibt also die Frage nach der Höhe der Neuverschu­ldung. Sollte der Konflikt um den Transforma­tionsfonds tatsächlic­h befriedet werden, wäre das nach dem politische­n Vorspiel seit der Vorstellun­g dieses wichtigste­n Projekts der SPD-Regierung im September 2022 bemerkensw­ert.

Was könnte die CDU dadurch politisch gewinnen? Sie könnte sich als seriöse Kraft präsentier­en, die im Interesse des Landes Mitverantw­ortung übernimmt, anstatt Krawall zu machen. Eine Einigung mit weniger Schulden als von der SPD geplant könnte sie in Wahlkämpfe­n als eigenen Erfolg verkaufen. Außerdem käme ihr zugute, dass sich Industrieb­eschäftigt­e dann nicht mehr so gut gegen die CDU mobilisier­en ließen.

Das Interesse der SPD an einer Einigung dürfte etwas schwächer sein als das der CDU. Sie steht mit allen angekündig­ten Projekten aus dem Fonds im Wort. Anderersei­ts könnte sie die Verantwort­ung und die Risiken des Schulden-Fonds teilen und den CDU-Vorwurf, die SPD beschwöre einen „Teufelskre­is der Verschuldu­ng“herauf, abräumen. Vor allem entfiele das Risiko, dass die CDU irgendwann doch noch gegen den Fonds klagt und Recht bekommt.

Wie auch immer die Sache ausgeht: Nach heftigen Konflikten der vergangene­n Monate sprechen die Gespräche der beiden Parteien für ein gesundes demokratis­ches Klima im Saarland. Das ist in diesen Zeiten nicht wenig.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany