Saarbruecker Zeitung

Jason Derulo enttäuscht trotz stählerner Muskeln und Welthits

Der US-amerikanis­che Sänger legte während seiner Tour einen Stopp in der Saarbrücke­r Kufa ein – und konnte dabei nicht alle Fans begeistern.

- VON LENA ZIEGLER Produktion dieser Seite: Lukas Ciya Taskiran, Vincent Bauer Gerrit Dauelsberg

Es ist 20.30 Uhr, als sich Emma, Jule und Laura aus Lebach am Freitagabe­nd an der Saarbrücke­r Kufa anstellen. Sie wissen nicht genau, wann es anfängt und wollen auf keinen Fall zu spät sein, denn sie erwarten einen Weltstar – US-R`n`B-Sänger Jason Derulo hatte sich hier für ein exklusives Club-Konzert angesagt.

Um 22 Uhr öffnen die Türen. Vor der Bühne stellen sich direkt die ersten Gäste in Position. Auch Emma, Jule und Laura haben den Weg nach vorne geschafft. Sie wollen ganz nah dran sein, wenn mal so ein großer Star kommt. Die Tickets für den Abend waren binnen zwölf

Stunden ausverkauf­t, wie die Inhaber der Kufa, berichten. Dass es zu dem Auftritt kam, war sehr spontan. Den Betreibern wurde ein kurzer Auftritt von Jason Derulo angeboten. 25 bis 30 Minuten wollte der Star auf der Bühne stehen. Für etwa zehn Euro mehr als ein normaler Club-Eintritt gibt es einen Weltstar obendrauf. Vorher und nachher legen DJs auf.

Nach Einlass dauert es etwas, bis die Menge warm wird, doch bei Klassikern der 2000er grölen und tanzen die meisten Besucher mit. Zwischendu­rch immer wieder ein zögerliche­s Schielen auf die Uhr.

Um 1.20 Uhr betritt dann ein anderer Sänger die Bühne. Er soll die Menge auf den Star vorbereite­n. Bei seinen Songs fällt aber immer wieder die Technik aus. Während es auf der Bühne trubelig wird, klagen in der Menge einige über Unwohlsein. Eine Frau muss von einem Security-Mitarbeite­r nach draußen getragen werden. Anschließe­nd berichten die Betreiber der Kufa, dass Derulos Team geplant hatte, bereits am Abend einen Soundcheck zu machen. Dieser wurde aber kurzfristi­g abgesagt. Änderungsw­ünsche verzögerte­n den Auftritt im Endeffekt.

Gegen 1.40 Uhr können aufmerksam­e Beobachter dann erhellende Gesichter bei den Technikern erkennen. Fast zeitgleich beginnen Security-Mitarbeite­r Wasser zu verteilen. Immer öfter ist helles Handylicht zu erkennen und das ungläubige Gesicht ihrer Besitzer, wenn sie die Uhrzeit sehen. Vor allem als es um 2.05 Uhr plötzlich dunkel und still wird, glaubt kaum noch wer daran, dass er dem Weltstar an diesem Abend noch näher kommen wird.

Doch um 2.25 Uhr ist es dann endlich so weit. Jason Derulo betritt die Bühne. Und wo vorher noch genervte Blicke auf die Uhr waren, schlägt die Stimmung schlagarti­g um.

Da ist er nun, der Star vieler Partynächt­e und Schwarm vieler Frauen. Live in Saarbrücke­n. Dabei hat er seine ganz großen Hits. In Ausschnitt­en präsentier­t er die Songs und das Publikum singt laut mit. Dabei zieht der Künstler langsam immer ein Oberteil mehr aus, bis er sein stählernes Sixpack präsentier­t. Zudem klatscht er mit Fans in der ersten Reihe ab, lässt

Champagner verspritze­n und Konfetti fliegen. Und das war`s dann auch schon. Um 2.41 Uhr verlässt der Weltstar die Bühne mit der Aufforderu­ng, weiter Party zu machen.

Dem gehen aber die wenigsten nach. Viele zeigen sich enttäuscht vom großen Star. „Unsympathi­sch“wird er nachher genannt, weil sein Auftritt für die lange Wartezeit viel zu kurz gewesen sei. Doch trotz der Enttäuschu­ng sieht Sane aus Kaiserslau­tern den Abend als gelungen, „denn man darf nicht vergessen, er ist ein wirklich schöner Mann und ich habe den jetzt mal live gesehen“.

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FOTO: C. FUNK Jason Derulo bei seinem Auftritt in der Saarbrücke­r Kufa.

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