Pläne für Walpershofener Festplatz und Steinbach auf der Kippe
Da sich die Arbeiten verzögert haben, muss Riegelsberg bereits erhaltenes Fördergeld zurückgeben. Im Rat hieß es, andere Projekte hätten Vorrang.
Was wird aus der Freifläche hinter der Walpershofer Köllertalhalle? Womöglich nichts? Schon vor sechs Jahren hatte der Riegelsberger Gemeinderat beschlossen, dass dieses Gelände neu gestaltet und „städtebaulich“aufgewertet werden soll. Doch jetzt droht das Projekt zu platzen, Fördergelder müssen ans Ministerium für Inneres, Bauen und Sport zurückgegeben werden.
Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, dass im Herbst 2022 mit der Neugestaltung begonnen wird. Im Frühling 2023 sollte der bisher zubetonierte, schmucklose Festplatz dann ein völlig neues Aussehen haben (wir berichteten). Viel Grün sollte den Platz dominieren, Spielgeräte für Kinder und Fitnessgeräte für Senioren sollten installiert werden. Im westlichen Teil (vor dem Kelterhaus) waren 13 Parkplätze und 25 weitere im nördlichen Teil (am ehemaligen Schulhof) eingeplant. Der östliche Teil sollte weiterhin als Containerstandort genutzt, aber mit Bäumen und Sträuchern begrünt werden. Die Zufahrt zum Festplatz sollte von vier auf sechs Meter verbreitert und mit Klinker befestigt werden. In der Mitte des Festplatzes war eine Hülse für einen Maibaum und ein Platz für ein Martinsfeuer eingeplant.
Ein wesentliches Element der Neugestaltung war der Steinbach, der bisher ab dem Kelterhaus in Rohren durch die Dorfmitte bis zu seiner Einmündung in den Köllerbach fließt. Dieser kanalisierte Teil des Steinbachs sollte offengelegt und der Bachlauf 30 bis 40 Zentimeter tief ausgekoffert werden. An den Rändern des Bächleins wollte man Bäume und Sträucher pflanzen und den Bachlauf mit Steinen für Eidechsen und Bodenschichten für Insekten versehen. Auch eine kleine Brücke war geplant.
Dafür gab es auch schon Fördergelder in Höhe von 930 000 Euro. Doch wie Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte, verhindern andere, dringendere Projekte das Umsetzen der Maßnahme. So müsse ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden, möglicherweise auf dem Platz hinter der Köllertalhalle. Neben dem Platz soll zudem ein Schulgarten für die Freie Schule Saar angelegt werden, die in Walpershofen öffnen will (wir berichteten).
Wenn jedoch die ursprünglich geplante Baumaßnahme nicht bis 2027 umgesetzt werden kann, dann würden schon in den Jahren 2024 und 2025 Fördermittel in Höhe von 467 000 Euro verfallen. Denn dann bestehe kein Anspruch mehr auf diese Städtebau-Fördermittel, teilte Häusle mit.
Der Walpershofer Ortsvorsteher Werner Hund (CDU) war verärgert über diese Nachricht: „Mir gefällt das nicht. Kinder und Feuerwehr haben zwar Vorrang, aber wir hätten das Projekt am Steinbach schon vor zwei Jahren umsetzen können. Jetzt ist es wohl gestorben.“Ähnlich Joachim Schild-Schröder (Linke): „Ja, Feuerwehr und Kinder sind wichtig, aber uns gefällt es nicht, dass Planungskosten und Fördergelder verloren gehen.“
Im Vorfeld der Ratssitzung hatte das Ministerium mitgeteilt, dass es nicht sicher sei, ob die Gemeinde Riegelsberg für das Projekt noch einmal Zuschüsse erhalten werde. Häusle versprach jedoch, dass die Verwaltung erneut versuchen wolle, einen Zuschussantrag zur Realisierung des Projektes zu stellen. Der Gemeinderat stimmte den Änderungen der Planungen bei Enthaltung von AfD und BfB (Bürger für Bürger) zu.