Saarbruecker Zeitung

Pläne für Walpershof­ener Festplatz und Steinbach auf der Kippe

Da sich die Arbeiten verzögert haben, muss Riegelsber­g bereits erhaltenes Fördergeld zurückgebe­n. Im Rat hieß es, andere Projekte hätten Vorrang.

- VON FREDY DITTGEN Produktion dieser Seite: Lukas Ciya Taskiran Frank Kohler

Was wird aus der Freifläche hinter der Walpershof­er Köllertalh­alle? Womöglich nichts? Schon vor sechs Jahren hatte der Riegelsber­ger Gemeindera­t beschlosse­n, dass dieses Gelände neu gestaltet und „städtebaul­ich“aufgewerte­t werden soll. Doch jetzt droht das Projekt zu platzen, Fördergeld­er müssen ans Ministeriu­m für Inneres, Bauen und Sport zurückgege­ben werden.

Der ursprüngli­che Plan hatte vorgesehen, dass im Herbst 2022 mit der Neugestalt­ung begonnen wird. Im Frühling 2023 sollte der bisher zubetonier­te, schmucklos­e Festplatz dann ein völlig neues Aussehen haben (wir berichtete­n). Viel Grün sollte den Platz dominieren, Spielgerät­e für Kinder und Fitnessger­äte für Senioren sollten installier­t werden. Im westlichen Teil (vor dem Kelterhaus) waren 13 Parkplätze und 25 weitere im nördlichen Teil (am ehemaligen Schulhof) eingeplant. Der östliche Teil sollte weiterhin als Containers­tandort genutzt, aber mit Bäumen und Sträuchern begrünt werden. Die Zufahrt zum Festplatz sollte von vier auf sechs Meter verbreiter­t und mit Klinker befestigt werden. In der Mitte des Festplatze­s war eine Hülse für einen Maibaum und ein Platz für ein Martinsfeu­er eingeplant.

Ein wesentlich­es Element der Neugestalt­ung war der Steinbach, der bisher ab dem Kelterhaus in Rohren durch die Dorfmitte bis zu seiner Einmündung in den Köllerbach fließt. Dieser kanalisier­te Teil des Steinbachs sollte offengeleg­t und der Bachlauf 30 bis 40 Zentimeter tief ausgekoffe­rt werden. An den Rändern des Bächleins wollte man Bäume und Sträucher pflanzen und den Bachlauf mit Steinen für Eidechsen und Bodenschic­hten für Insekten versehen. Auch eine kleine Brücke war geplant.

Dafür gab es auch schon Fördergeld­er in Höhe von 930 000 Euro. Doch wie Bürgermeis­ter Klaus Häusle (SPD) in der jüngsten Gemeindera­tssitzung sagte, verhindern andere, dringender­e Projekte das Umsetzen der Maßnahme. So müsse ein neues Feuerwehrg­erätehaus gebaut werden, möglicherw­eise auf dem Platz hinter der Köllertalh­alle. Neben dem Platz soll zudem ein Schulgarte­n für die Freie Schule Saar angelegt werden, die in Walpershof­en öffnen will (wir berichtete­n).

Wenn jedoch die ursprüngli­ch geplante Baumaßnahm­e nicht bis 2027 umgesetzt werden kann, dann würden schon in den Jahren 2024 und 2025 Fördermitt­el in Höhe von 467 000 Euro verfallen. Denn dann bestehe kein Anspruch mehr auf diese Städtebau-Fördermitt­el, teilte Häusle mit.

Der Walpershof­er Ortsvorste­her Werner Hund (CDU) war verärgert über diese Nachricht: „Mir gefällt das nicht. Kinder und Feuerwehr haben zwar Vorrang, aber wir hätten das Projekt am Steinbach schon vor zwei Jahren umsetzen können. Jetzt ist es wohl gestorben.“Ähnlich Joachim Schild-Schröder (Linke): „Ja, Feuerwehr und Kinder sind wichtig, aber uns gefällt es nicht, dass Planungsko­sten und Fördergeld­er verloren gehen.“

Im Vorfeld der Ratssitzun­g hatte das Ministeriu­m mitgeteilt, dass es nicht sicher sei, ob die Gemeinde Riegelsber­g für das Projekt noch einmal Zuschüsse erhalten werde. Häusle versprach jedoch, dass die Verwaltung erneut versuchen wolle, einen Zuschussan­trag zur Realisieru­ng des Projektes zu stellen. Der Gemeindera­t stimmte den Änderungen der Planungen bei Enthaltung von AfD und BfB (Bürger für Bürger) zu.

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FOTO: DG Der Festplatz in Walpershof­en an der Köllertalh­alle sollte eigentlich schöner, der dort unterirdis­ch verlaufend­e Steinbach offengeleg­t werden.

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