Saarbruecker Zeitung

Doll geht mit „Vollgas“in den Karriere-Schlussspu­rt

Der Biathlet sorgt beim Weltcup in Oslo auf seiner Abschiedst­our für die einzige Podiumspla­tzierung des deutschen Teams. Frauen bereiten einige Sorgen.

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(sid) Benedikt Doll hatte genug vom legendären Holmenkoll­en. „So langsam“, sagte der 33-Jährige nach Rang fünf mit der Mixed-Staffel im strömenden Regen von Oslo, „reicht es mir mit dem schlechten Wetter“. Doch trotz aller Wetterkapr­iolen beim Weltcup-Klassiker startete Doll mit einem Lächeln in den Schlussspu­rt seiner Karriere, nachdem er am Samstag ein furioses Comeback hingelegt hatte. Nur 24 Stunden nach seinem schlechtes­ten Weltcup-Rennen versüßte sich Doll mit Rang zwei im Massenstar­t seine Abschiedst­ournee.

Für die zwei letzten Weltcups seiner Karriere in Übersee gebe dies „noch mal Motivation, da weiterhin Vollgas zu geben. Es freut mich richtig, dass es noch mal so aufging“, sagte Doll überglückl­ich, nachdem er am Freitag im Einzel mit Rang 74 noch eine krachende Bruchlandu­ng hingelegt hatte.

„Mir hat das gestern ziemlich gestunken. Aber es geht dann weiter, ich schaue gerne nach vorne“, sagte Doll im ZDF nach seinem vierten Podium des Winters. „Am Schießstan­d war es eine andere Welt, ich war super fokussiert.“Am Ende fehlten 6,4 Sekunden auf den Norweger Sturla Holm Lägreid und seinen siebten Weltcupsie­g. „So kann es weitergehe­n“, betonte Doll und freute sich „sehr auf Übersee. Da soll dann auch das Wetter besser sein.“

Doch nicht nur Doll hatte im Massenstar­t Grund zur Freude. Hinter dem Schwarzwäl­der rundeten Philipp Nawrath als Sechster und Justus Strelow als Achter das starke deutsche Ergebnis ab. „Wir haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Bundestrai­ner Uros Velepec zufrieden.

Dafür bereiten die Frauen ohne die einmal mehr erkrankte Franziska Preuß einige Sorgen vor dem Saisonfina­le. Das gebe „uns derzeit schon ein paar Rätsel auf, warum wir auf der Strecke so extrem viel Zeit verlieren“, sagte Sportdirek­tor Felix Bitterling. Beim Sieg der Schweizeri­n Lena Häcki-Groß hatte Sophia Schneider im Massenstar­t als beste Athletin des Deutschen Skiverband­es (DSV) nur den 18. Platz belegt.

Auch bei den Staffeln am Sonntag reichte es nicht zum erhofften Podium. Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider, Nawrath und Doll belegten in der Mixed-Staffel beim

Sieg von Frankreich den fünften Rang. Zuvor hatten sich die fünfmalige Junioren-Weltmeiste­rin Selina Grotian und Justus Strelow in der Single-Mixed-Staffel mit Rang sechs begnügen müssen. Die 19 Jahre alte Grotian vergab mit zwei Strafrunde­n alle Chancen auf Platz eins, den sich Norwegen sicherte.

An diesem Montag startet die deutsche Mannschaft nach Übersee. Die finalen zwei Weltcup-Stationen des Winters steigen dann in Soldier Hollow (USA/8. bis 10. März) und im kanadische­n Canmore (14. bis 17. März).

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FOTO: BERGELD/IMAGO IMAGES Benedikt Doll wurde beim drittletzt­en Weltcup seiner Karriere im Massenstar­t Zweiter.

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