Bol läuft Weltrekord, Deutsche zweimal auf Platz vier
(dpa/sid) Der niederländische Leichtathletik-Star Femke Bol hat sich mit einem Weltrekord zur Hallen-Weltmeisterin über 400 Meter gekürt. Zwei Wochen nach ihrem Weltrekord von 49,24 Sekunden verbesserte die 24-Jährige am Samstag ihre Marke auf 49,17 Sekunden. Bei den Männern musste sich der norwegische Hürden-Olympiasieger Karsten Warholm dem Belgier Alexander Doom geschlagen geben.
Hürdensprinter Grant Holloway (USA) stellte seine Ausnahmestellung ein weiteres Mal unter Beweis. Der dreimalige Freiluft-Weltmeister verteidigte in Glasgow seinen Titel von 2022 über 60 Meter Hürden in 7,29 Sekunden erfolgreich und war klar der Schnellste. Über 60 Meter der Frauen kürte sich Julien Alfred aus St. Lucia in der Karibik über 60 Meter in 6,98 Sekunden zur Weltmeisterin.
Eine deutsche Topplatzierung gab es am Samstagabend in Schottland nicht. Dreispringer Max Heß aus Chemnitz erreichte mit 16,66 Metern nur den neunten Platz. Der Sieg ging an Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso mit 17,53 Metern.
Unter dem großen Jubel der Fans gewann der Schotte Josh Kerr überraschend über 3000 Meter. Es war der erste WM-Titel eines Europäers auf dieser Strecke seit fast drei Jahrzehnten. Bei den Frauen siegte die
Amerikanerin Elle St. Pierre.
Am Freitag hatte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye (Mannheim) mit Silber die erste deutsche Medaille bei Hallen-Weltmeisterschaften seit 2018 gewonnen. Hochspringerin Christina Honsel ( Wattenscheid) schnupperte ebenso wie Weitspringer Simon Batz (Mannheim) am Samstag auf Rang vier an einer Medaille. „Die Silbermedaille von Yemi, Christina gestern mit dem vierten Platz, auch wenn es natürlich im ersten Moment etwas undankbar ist, jetzt mein vierter Platz: Das ist bisher eine gute Teamleistung“, sagte der 21-jährige Batz nach einem weiteren Acht-Meter-Sprung.
Den Titel im Hochsprung gewann am Sonntag der Neuseeländer Hamish Kerr. Der 27-Jährige meisterte fünf Höhen gleich im ersten Versuch. Seine Siegerhöhe von 2,36 Meter als Weltjahresbestleistung überquerte er im zweiten Versuch. Der EMZweite Tobias Potye aus München, der mit seiner Jahresbestleistung von 2,30 Metern in den Medaillenkampf hätte eingreifen können, hatte seine Teilnahme kurzfristig krankheitsbedingt absagen müssen. Im Dreisprung der Frauen nahmen keine Deutschen teil, es gewann Thea Lafond aus dem Karibik-Inselstaat Dominica mit der Weltjahresbestleistung von 15,01 Metern.