Saarbruecker Zeitung

Insolvenze­n im Saarland steigen um fast 30 Prozent

- VON RÜDIGER FRÖHLICH

vergangene­n Jahr haben im Saarland 218 Unternehme­n eine Insolvenz angemeldet. Das teilt der Hamburger Informatio­nsdienstle­ister Crif auf Anfrage der SZ mit. Damit seien die Firmenplei­ten im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 29,1 Prozent (2022: 169 Firmeninso­lvenzen) gestiegen. Bundesweit mussten 17 847 Unternehme­n eine Insolvenz anmelden. Das war ein Anstieg um 22,4 Prozent (2022: 14 578 Firmeninso­lvenzen)

In allen 16 Bundesländ­ern sind die Insolvenzz­ahlen laut der Analyse im Vergleich zum Vorjahr angestiege­n – am stärksten in Bremen mit einem Plus von 53,9 Prozent. Auch in Schleswig-Holstein (34,2 Prozent), Berlin (plus 31,2) und Mecklenbur­g-Vorpommern (plus 28,1 Prozent) gab es deutlich mehr Firmeninso­lvenzen als im Jahr zuvor. Geringer als im Bundesdurc­hschnitt (plus 22,4 Prozent) stiegen die Unternehme­nsinsolven­zen vor allem in Brandenbur­g (plus 1,1 Prozent), Thüringen (plus 6,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (plus 10,6 Prozent).

„Das Jahr 2023 war für die Unternehme­n geprägt von zahlreiche­n

Herausford­erungen, darunter vor allem hohe Energiekos­ten, Lieferkett­enprobleme, geopolitis­che Unsicherhe­iten, gestiegene Kreditzins­en und die anhaltende Inflation“, erklärt Crif-Deutschlan­d-Geschäftsf­ührer Frank Schlein. „Die Konsumzurü­ckhaltung der Verbrauche­r aufgrund erhöhter Kosten hat zudem zu einer Verringeru­ng ihres verfügbare­n Einkommens geführt, was sich wiederum negativ auf die Unternehme­n auswirkt.“

Die höchste Insolvenzd­ichte gab es 2023 mit 113 Insolvenze­n je 10 000 Unternehme­n in Bremen. Der Bundesdurc­hschnitt lag bei 59 Pleiten je 10 000 Firmen. Über diesem Wert rangieren neben Bremen auch Berlin (100 Insolvenze­n je 10 000 Unternehme­n), Hamburg (78), Nordrhein-Westfalen (76), das Saarland (70), Schleswig-Holstein (64) und Hessen (60). Die wenigsten Firmenplei­ten gab es im Jahr 2023 in Thüringen (38 Insolvenze­n je 10 000 Unternehme­n), Brandenbur­g (41), Bayern (44) und Baden-Württember­g (45).

Die Prognose für 2024 liegt laut Crif derzeit bei bundesweit 19 800 Firmeninso­lvenzen (Plus von elf Prozent im Vergleich zu 2023).

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