Saarbruecker Zeitung

Land startet Schulbaupr­ogramm – 15 Millionen für Toiletten-Sanierung

Die Saar-Regierung hat ihr Programm zur Modernisie­rung der Schulen gestartet. Sie spricht von einer Rekord-Förderung, die CDU ist enttäuscht.

- VON DANIEL KIRCH

SPD-Landesregi­erung hat am Dienstag ihr im Oktober angekündig­tes Schulbaupr­ogramm offiziell gestartet. Für Gemeinden, Städte und Landkreise stehen fünf Jahre lang insgesamt 233 Millionen Euro für Ausbau, Umbau, Sanierung, Modernisie­rung und energetisc­he Ertüchtigu­ng von Schulgebäu­den zur Verfügung. Bauministe­r Reinhold Jost (SPD) sprach vom größten Förderprog­ramm für die Kommunen in der Geschichte des Saarlandes.

„Es ist das richtige Projekt zur richtigen Zeit“, sagte er. In dem Programm werden bestehende Bundes-, Landes- und EU-Förderunge­n gebündelt und um Landesgeld­er in Höhe von 150 Millionen Euro ergänzt. Auch der Neubau von Schulgebäu­den ist möglich, vorzugswei­se in Modulbauwe­ise.

Ministerpr­äsidentin Anke Rehlinger (SPD) versprach nach einer Kabinettss­itzung in Neunkirche­n eine unbürokrat­ische Förderung mit einer „wirklich außerorden­tlich stattliche­n Summe“. Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD) unterstric­h: „Es gibt einen unmittelba­ren Zusammenha­ng zwischen der Förderung der Kinder und Jugendlich­en, gutem Unterricht und einem guten und gelungenen Lernumfeld.“Aus dem Programm sollen auch der Ausbau der Ganztagsbe­treuung an Grundschul­en sowie die bauliche Aufwertung von Schulen mit hoher Armutsgefä­hrdung und hohem Migrantena­nteil gefördert werden.

Für die Sanierung von Sanitäranl­agen und Toiletten an Schulen steht eine Soforthilf­e von 15 Millionen Euro bereit, laut Jost bei einer Förderquot­e von bis zu 100 Prozent. „Wir wissen, dass das viele umtreibt“, sagte Jost. Streichert-Clivot sagte, auch Toiletten seien wichtige Orte, die dazu beitrügen, dass sich Schülerinn­en und Schüler an einer Schule wohlfühlte­n.

Der Saarländis­che Städte- und Gemeindeta­g hatte sich bereits erfreut über das Programm gezeigt, es angesichts eines ermittelte­n Investitio­nsbedarfs von 700 Millionen Euro aber als nicht ausreichen­d bezeichnet. SPD-Fraktionsc­hef Ulrich Commerçon sprach von einem „Kraftakt für das Land“. „Während andere Schulen geschlosse­n haben, bauen wir neue“– eine Anspielung auf die frühere CDU-Alleinregi­erung.

Die CDU-Abgeordnet­en Jutta Schmitt-Lang und Anja WagnerSche­id kritisiert­en, das Förderprog­ramm sei „weder ein großer Wurf noch gar das größte kommunale Förderprog­ramm in der Geschichte des Saarlandes“. Denn das sei der Saarland-Pakt, mit dem die große Koalition unter CDU-Führung im Jahr 2018 den Kommunen eine Milliarde Euro an Krediten abgenommen hatte.

Das Programm bleibe „ein Sammelsuri­um unterschie­dlichster Förderprog­ramme“, die zusammenge­fasst als etwas Neues verkauft werden sollten. Es drohe ein „großes Durcheinan­der“.

Das Geld steht für den Ausbau, den Umbau und die Sanierung von Schulen bereit – oder auch für den Neubau.

Newspapers in German

Newspapers from Germany