Saarbruecker Zeitung

Saar-CDU stärkt Toscani den Rücken

Die CDU-Basis im Saarland ist einverstan­den mit dem Verhandlun­gsangebot ihres Parteichef­s an die SPD.

- VON DANIEL KIRCH Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Gerrit Dauelsberg

Die saarländis­che CDU hat ihrem Vorsitzend­en Stephan Toscani ein Mandat für weitere Gespräche mit der SPD über einen möglichen Schultersc­hluss bei der Finanzieru­ng des Strukturwa­ndels erteilt. Ein kleiner Landespart­eitag (Landesauss­chuss) befürworte­te am Montagaben­d in Sulzbach Toscanis Angebot einer „Verantwort­ungspartne­rschaft“an die SPD-Landesregi­erung.

Der CDU-Chef strebt bis zum Sommer eine politische Einigung mit der SPD über die Ausgestalt­ung des Transforma­tionsfonds an. Hauptziel der CDU ist, dass für den Fonds nur gut eine Milliarde Euro neue Schulden aufgenomme­n werden, die SPD-Regierung kalkuliert derzeit mit 2,4 Milliarden.

Der Transforma­tionsfonds müsse „kürzer, kompakter und konkreter“werden, sagte Toscani.

Die Junge Union ( JU) konnte sich mit ihrer Forderung nach einem Ultimatum an die SPD nicht durchsetze­n. Der CDU-Nachwuchs wollte erreichen, dass der kleine Parteitag die CDU-Fraktion auffordert, vor dem Verfassung­sgerichtsh­of gegen den Transforma­tionsfonds zu klagen, sollte die SPD bis zum 21. Juni nicht bereit sein, auf die wichtigste­n Forderunge­n der CDU einzugehen. 54 der 60 Delegierte­n stimmten am Montagaben­d allerdings gegen den JU-Antrag.

Eine Klage-Möglichkei­t hält sich die CDU offen, sofern eine Einigung mit der SPD scheitert und „nach einschlägi­ger juristisch­er Bewertung hinreichen­de Aussicht auf Erfolg besteht“.

„Als CDU Saar stehen wir bereit, in diesen schwierige­n Zeiten Verantwort­ung für unser Land zu tragen“, heißt es in dem Beschluss des CDULandesa­usschusses. Derzeit befänden sich die Spitzen von CDU Saar und SPD Saar in ernsthafte­n Gesprächen, um Schnittmen­gen auszuloten und, wenn möglich, „eine gemeinsame Übereinkun­ft im Interesse des Saarlandes“zu finden.

Trotz dieses Angebots der Zusammenar­beit grenzte sich die CDU in ihrem Beschluss auch von der Politik der SPD-Landesregi­erung ab. Der Regierung mangele es in zentralen wirtschaft­spolitisch­en Fragen an Profession­alität, Kompetenz und Entscheidu­ngsstärke. Mit ihrer Ansiedlung­splanung habe die SPD zudem eine vorausscha­uende Flächenpla­nung verschlafe­n, die Suche nach einem Investor für die FordNachfo­lge sei „ein echtes Debakel“.

Insgesamt sei die Regierung viel zu einseitig auf die Großindust­rie fixiert. Außerdem fordert die CDU einen saarländis­chen Start-upFonds, der mit insgesamt 100 Millionen Euro an Landesmitt­eln ausgestatt­et sowie zusätzlich für private Anleger geöffnet wird.

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FOTO: BECKERBRED­EL Stephan Toscani (CDU) kann sein Ziel, mit der SPD eine Einigung zu erreichen, weiterverf­olgen.

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