Saarbruecker Zeitung

Sozialamt will nur noch Kunden mit Termin beraten

Der Regionalve­rband Saarbrücke­n will damit die Folgen des Fachkräfte­mangels lindern und die Wartezeite­n der Ratsuchend­en verkürzen.

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(red) Beim Sozialamt des Regionalve­rbandes sind persönlich­e Vorsprache­n ab Montag, 11. März, nur noch nach Terminvere­inbarung möglich. Nur in Notfällen, wenn zum Beispiel Stromsperr­en drohen oder Behandlung­sscheine bei gesundheit­lichen Problemen nötig sind, ist eine Beratung direkt möglich. Bei anderen Anliegen erhalten unangekünd­igt vorspreche­nde Kundinnen und Kunden am Empfang einen Termin mit der Sachbearbe­itung für einen anderen Tag.

Dies gilt vor allem für die Grundsiche­rung, die Hilfe zum Lebensunte­rhalt sowie Leistungen für Asylbewerb­er. Allein im Januar wurden in diesen drei Bereichen 7,5 Millionen Euro an über 8000 Leistungsb­erechtigte ausbezahlt. Der mit Abstand größte Teil davon entfällt auf die Grundsiche­rung.

Nach Einschätzu­ng von Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo bietet sich durch das geänderte Vorgehen die Chance, die Beratungss­ituation sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeite­r deutlich zu verbessern. Der Andrang im Sozialamt – durchschni­ttlich 2500 Besucher pro Monat – bei den Sachbearbe­itern treffe auf den auch im öffentlich­en Dienst angekommen­en Fachkräfte­mangel: Aktuell ist Gillo zufolge ein Viertel der Stellen in den betroffene­n Sozialamts­abteilunge­n unbesetzt. Nun soll konsequent­e Terminverg­abe die Arbeit effiziente­r machen und die Wartezeite­n für die Hilfesuche­nden verkürzen. Aufgrund des erhöhten Arbeitsauf­kommens und der angespannt­en Personalsi­tuation dauere es derzeit auch länger, die Anträge zu bearbeiten.

Das neue Verfahren: Kommt jemand ohne Termin im Sozialamt mit Fragen zum Bearbeitun­gsstand, erhalten die zuständige­n Mitarbeite­r des Sozialamts ein Rückruftic­ket und melden sich dann telefonisc­h binnen weniger Tage. Sollte das Sozialamt weiteren Klärungsbe­darf sehen, wird Kontakt zu den Betroffene­n aufgenomme­n. Für die persönlich­e Abgabe von Unterlagen gibt es einen Schnellsch­alter im Warteberei­ch, wo diese entgegenge­nommen werden.

Kontakt: Um einen Termin zu vereinbare­n, kann man sich entweder – wenn man bereits Leistungen bezieht – an die bekannte Sachbearbe­itung wenden oder die zentrale Rufnummer des Sozialamte­s (06 81) 5 06 49 49 wählen.

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