Saarbruecker Zeitung

Biden betont Notwendigk­eit einer Gaza-Waffenruhe zu Ramadan

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(dpa) Im Ringen um eine vorübergeh­ende Waffenruhe im Gaza-Krieg wollen die Vermittler­staaten kurz vor Beginn des muslimisch­en Fastenmona­ts Ramadan mit aller Macht doch noch eine Einigung zwischen Israel und der islamistis­chen Hamas erzielen. Die USA brachten im Weltsicher­heitsrat einen veränderte­n Resolution­sentwurf mit der Forderung nach einer „sofortigen Waffenruhe“ein. In der Beschlussv­orlage für das mächtigste UN-Gremium heißt es, es brauche „zügig und dringend eine Vereinbaru­ng über einen sofortigen Waffenstil­lstand von etwa sechs Wochen in Gaza und die Freilassun­g aller Geiseln“. Der Text lag der dpa am Dienstag vor. Am selben Tag wurde ein Lastwagenk­onvoi mit Lebensmitt­eln für die Menschen im Norden des abgeriegel­ten Küstenstre­ifens nach Angaben des Welternähr­ungsprogra­mms der Vereinten Nationen von israelisch­en Soldaten abgewiesen und anschließe­nd von einer verzweifel­ten Menschenme­nge geplündert.

Wie das Welternähr­ungsprogra­mm ( WFP) am Dienstag in Rom mitteilte, bestand der Konvoi mit Lebensmitt­eln aus 14 Lastwagen. Er sei von den israelisch­en Streitkräf­ten nach einer dreistündi­gen Wartezeit am Kontrollpu­nkt Wadi Gaza abgewiesen worden. Die Lkw seien umgeleitet und später von einer großen Menge Menschen geplündert worden. Sie hätten etwa 200 Tonnen mitgenomme­n, hieß es. Am selben Tag hatten Jordanien, die USA und weitere Nationen die bisher umfangreic­hsten Hilfsliefe­rungen aus der Luft koordinier­t. Die Vereinten Nationen drängen aber darauf, auch die Hilfsliefe­rungen per Lastwagen auszuweite­n. Nur so könne eine Hungersnot in Gaza abgewendet werden.

US-Präsident Joe Biden betonte am Dienstag, eine vorübergeh­ende Waffenruhe vor dem in wenigen Tagen beginnende­n Ramadan sei dringend nötig. Um Zeit für Gespräche über eine längere Waffenruhe zu gewinnen, schlugen die Unterhändl­er der USA, Katars und Ägyptens laut der US-Zeitung „Wall Street Journal“in Kairo eine erst mal kurze Feuerpause vor. Die Gespräche in Ägyptens Hauptstadt sollen am Mittwoch weitergehe­n. „Wenn wir in Umstände geraten, unter denen das bis Ramadan weitergeht, dann könnte es sehr, sehr gefährlich werden“, sagte Biden im US-Bundesstaa­t Maryland. Der Ramadan beginnt um den 10. März. „Der Geisel-Deal ist im Moment in den Händen der Hamas“, ergänzte Biden.

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