Saarbruecker Zeitung

Die Standortko­sten müssen sinken

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So kann es nicht weitergehe­n in Deutschlan­d. Immer mehr Unternehme­n setzen auf die Erweiterun­g ihrer Standorte im Ausland oder schließen gleich ganz ihre deutschen Werke. Darunter sind viele renommiert­e Industrie-Unternehme­n.

Die Industrie hat auch das Saarland groß gemacht. Sie ist die stärkste Stütze der Wirtschaft, gefolgt vom Mittelstan­d. Sie steht für zehntausen­de von Arbeitsplä­tzen. Zudem exportiere­n zahlreiche Saar-Betriebe ihre Produkte ins Ausland, was die Abhängigke­it von Standortko­sten noch erhöht. Besonders gefährlich ist, dass die Unternehme­nszentrale­n der meisten Industrieb­etriebe an der Saar anderswo sitzen.

Was wird aber aus dem Saarland, sollte etwa ZF in Friedrichs­hafen früher oder später beschließe­n, sein Saarbrücke­r Werk wegen hoher Standortko­sten im internatio­nalen Vergleich zu schließen? Was wird aus den Stahlarbei­tern, wenn der grüne Stahl internatio­nal doch nicht konkurrenz­fähig ist? Was bleibt vom Saarland überhaupt übrig, wenn sich renommiert­e Adressen aus Kostengrün­den nach und nach verabschie­den?

Auch der Mittelstan­d läuft zunehmend Gefahr, Standortko­sten nicht mehr stemmen zu können. Es ist ein Alarmsigna­l, dass viele Betriebe in der jüngsten IHK-Umfrage ankündigen, 2024 nicht zu investiere­n, weil es erst ums Überleben geht. Auch rechnen viele Unternehme­n mit Personalab­bau.

Die Berliner Ampel-Regierung, aber auch schon ihre CDU/SPDVorgäng­erin haben wohl nicht begriffen, dass der Wohlstand und die Jobs der meisten Deutschen auf dem Spiel stehen. Die Bundesregi­erung muss schleunigs­t Standortko­sten senken, angefangen bei Energiekos­ten. Sonst entstehen die neuen Arbeitsplä­tze vor allem in Osteuropa. Im Saarland gehen dann nach und nach die Lichter aus.

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