Großer Ansturm aufs Gymnasium am Schloss
Die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2024/25 an den weiterführenden Schulen des Regionalverbandes Saarbrücken sind leicht gestiegen. Erstmals wird das Gymnasium am Schloss fünfzügig – sonst hätte es dort ein Losverfahren geben müssen. Ein Überblick.
An den weiterführenden Schulen des Regionalverbandes sind für das kommende Schuljahr insgesamt 2074 Kinder angemeldet. 1198 wollen an eine Gemeinschaftsschule, 852 an ein Gymnasium. Insgesamt sind (nach vorläufigen Zahlen) mindestens 126 Schülerinnen und Schüler mehr zu versorgen als im Schuljahr 2023/24. Diese Anmeldezahlen teilte der Regionalverband jetzt mit. In den zehn Städten und Gemeinden unterhält er 16 Gemeinschaftsschulen und acht Gymnasien, hinzu kommen das Deutsch-Französische-Gymnasium, die zweizügige Europäische Schule (nur 24 Anmeldungen bei 46 vorhandenen Plätzen) und mehrere Privatschulen ( Waldorf, Montessori).
126 Schülerinnen und Schüler mehr, das sind bei einem vorgesehenen Klassenteiler von höchstens 29 Kindern (nur 23 an Gemeinschaftsschulen) rechnerisch fünf
Schulklassen mehr. Plätze genug gibt es in allen Schulformen für diese Kinder. Aber wie bereits im vergangenen Jahr verteilen sich die Kinder nicht gleichmäßig auf alle Schulen. Es gibt auch in diesem Jahr ein Gymnasium, an dem der Andrang größer ist als die Kapazitäten. Letztes Jahr musste am Otto-Hahn-Gymnasium in der Saarbrücker Innenstadt gelost werden. Dieses Mal ist das Gymnasium am Schloss besonders begehrt. Ein Losverfahren wird es aber nicht geben, wie das Bildungsministerium mitteilte.
Am Gymnasium am Schloss mit seinem musisch-ästhetischen und seinem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig haben sich bis zum Stichtag Ende Februar 127 Kinder angemeldet. Weil eine Klasse nicht mehr als 29 Schülerinnen und Schüler haben darf, müssen diese 127 angemeldeten Kinder nun in fünf Eingangsklassen mit je 25 beziehungsweise 26 Kindern untergebracht werden. Seit 2016/17 ist das Schloss-Gymnasium bis auf den Jahrgang 2020/21 vierzügig.
Diese Vierzügigkeit beizubehalten empfahl der Schulausschuss der Regionalversammlung. Dann hätten aber elf Kinder ausgelost werden müssen. Denn das Gymnasium platzt jetzt schon aus allen Nähten. Das Bildungsministerium entschied anders: Alle dürfen kommen, ein Losverfahren wird es nicht geben. Wo und wie die dann fünf Eingangsklassen untergebracht werden, darüber sei der fürs Raumangebot zuständige Regionalverband derzeit „in Abstimmung mit der Schule“. Ob die Nachmittagsbetreuung ebenfalls genügend Plätze anbieten kann?
Während das Gymnasium am Schloss mit zu hohen Anmeldezahlen kämpft, bleibt das RotenbühlGymnasium mit seinem Sportzweig unter seinen Möglichkeiten. Dort
haben sich in diesem Jahr nur 99 Kinder angemeldet, obwohl 145 Plätze zur Verfügung stehen. Und auch das Deutsch-Französische Gymnasium hätte 26 Kinder mehr aufnehmen können.
Sehr hoher Nachfrage erfreut sich in diesem Jahr hingegen auch das Warndtgymnasium in Völklingen-Geislautern, wo man im AbiBac-Zweig ein deutsches und ein französisches Abitur machen kann. 103 Kinder haben sich dort angemeldet (2023/24: 82), so dass
die Schule vierzügig wird. Das OttoHahn-Gymnasium in Saarbrücken bleibt vierzügig mit 103 Anmeldungen (acht weniger als im ver
gangenen Schuljahr). Gebundene Ganztagsschulen werden derweil immer beliebter. Unter den 16 Gemeinschaftsschulen ist die gebundene Ganztagsschule in Dudweiler mit bis zum Stichtag 149 Anmeldungen sehr begehrt (32 mehr als 2023). Die Schule wird dadurch sechszügig. Und auch die gebundene Ganztagsschule Quierschied soll wegen der höheren Nachfrage von 3 auf 4 Eingangsklassen erweitert werden. Dafür werde der Klassenteiler minimal erhöht, so dass alle
94 angemeldeten Kinder dort aufgenommen werden können.
An der Gemeinschaftsschule Hermann-Neuberger in Völklingen haben sich für das kommende Schuljahr 30 Kinder mehr angemeldet als 2023, so dass die Schule ebenfalls vierzügig wird. Die Gemeinschaftsschule Sonnenhügel geht mit 21 Anmeldungen weniger als im vergangenen Jahr (100) ins neue Schuljahr 2024/25 und hat damit statt derzeit fünf Eingangsklassen nur noch vier.