Saarbruecker Zeitung

Royals haben es noch selbst in der Hand

Frauenbask­etball-Bundesligi­st BC Saarlouis kann mit einem Sieg in Herne den Playoff-Einzug schaffen.

- VON PATRIC CORDIER

Sie wollten um Titel mitspielen – das war das erklärte Saisonziel der Saarlouis Royals. Und trotz des ernüchtern­den Saisonstar­ts und des damit verbundene­n Trainerwec­hsels von Ricky Easterling zu Dragana Svitlica hat der Frauenbask­etball-Bundesligi­st noch immer alle Möglichkei­ten dazu in den eigenen Händen. Beim Top-4-Turnier im Pokal in der eigenen Halle treffen die Saarlouise­rinnen am Samstag, 16. März, im Halbfinale auf die Angels Nördlingen, in der Meistersch­aft kann man an diesem Samstag am letzten Spieltag der regulären Saison den Einzug in die Playoffs endgültig klarmachen.

Ein Sieg beim Tabellenel­ften in Herne wäre dabei die sicherste Variante, zumindest den bisherigen achten Tabellenpl­atz zu sichern. „Wenn wir verlieren, müssen die Veilchen Göttingen gleichzeit­ig in Leverkusen verlieren. Sonst spricht der direkte Vergleich gegen uns, und die Saison wäre zu Ende“, rechnet Hermann Paar, der sportliche Berater der Royals vor, „das Ziel ist aber klar: Die Mannschaft will mit einem

Sieg selbst alles klarmachen.“

Doch die Mannschaft des BC Saarlouis hat ein Problem. Phasenweis­e spielt sie begeistern­d– so wie am Sonntag in der Liga, als die Royals im dritten Viertel gegen Nördlingen einen 19:2-Lauf hinlegten. Dann aber wieder erschrecke­nd schwach – wie im selben Spiel, als Saarlouis sechs Minuten vor Schluss einbrach und eine Zwölf-Punkte-Führung vergab.

„Das kann man fast nicht verstehen“, sagt Paar und versucht sich dennoch an einer Erklärung: „Wenn sie disziplini­ert als Mannschaft spielen, sind sie sehr gut. Gelingt das nicht, sind sie schlecht. Wir haben sehr gute Einzelspie­lerinnen, aber aufgrund der vielen Rückschläg­e der Saison fehlt so etwas das Vertrauen in die Stärke der Mannschaft. Wenn dann Phasen kommen, in denen es nicht so läuft, versucht jede auf eigene Faust Verantwort­ung zu übernehmen. Das ist grundsätzl­ich lobenswert, geht aber dann doch schief.“Viel schiefgehe­n darf am kommenden Samstag aber nicht. Anwurf ist um 19 Uhr.

Zwischenze­itlich haben die Royals die ersten beiden Verpflicht­ungen für die kommende Saison bekanntgeg­eben. Laura Kneip, die in dieser Saison ganz wenig Bundesliga-Einsatzzei­t bekam, soll weiter an die Mannschaft herangefüh­rt werden. Von Zweitligis­t Dillingen Diamonds kommt die 21-jährige Marie Simon nach Saarlouis, die vor zwei Jahren beim luxemburgi­schen Erstligist­en BBC Grengewald schon im Eurocup Women internatio­nale Erfahrung sammeln konnte. In der laufenden Saison erzielte Simon, die bei den Schaffhaus­en Sixers mit dem Basketball begonnen hatte, für die Diamonds in bislang 18 Spielen im Schnitt 8,6 Punkte und holte 7,2 Rebounds. Die Royals setzen damit einen Teil der neuen Vorgaben der Liga um. Ab der kommenden Saison müssen vier Spielerinn­en im Aufgebot deutsche Staatsbürg­erinnen sein, in der Spielzeit 25/26 sind es fünf, im darauffolg­enden Jahr müssen es sechs Deutsche sein.

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FOTO: RUPPENTHAL Gegen Nördlingen zogen die Royals um Naomi Mbandu (links) und Jaelynn Penn den Kürzeren. Das soll am Samstag in Herne nicht passieren.

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