Royals haben es noch selbst in der Hand
Frauenbasketball-Bundesligist BC Saarlouis kann mit einem Sieg in Herne den Playoff-Einzug schaffen.
Sie wollten um Titel mitspielen – das war das erklärte Saisonziel der Saarlouis Royals. Und trotz des ernüchternden Saisonstarts und des damit verbundenen Trainerwechsels von Ricky Easterling zu Dragana Svitlica hat der Frauenbasketball-Bundesligist noch immer alle Möglichkeiten dazu in den eigenen Händen. Beim Top-4-Turnier im Pokal in der eigenen Halle treffen die Saarlouiserinnen am Samstag, 16. März, im Halbfinale auf die Angels Nördlingen, in der Meisterschaft kann man an diesem Samstag am letzten Spieltag der regulären Saison den Einzug in die Playoffs endgültig klarmachen.
Ein Sieg beim Tabellenelften in Herne wäre dabei die sicherste Variante, zumindest den bisherigen achten Tabellenplatz zu sichern. „Wenn wir verlieren, müssen die Veilchen Göttingen gleichzeitig in Leverkusen verlieren. Sonst spricht der direkte Vergleich gegen uns, und die Saison wäre zu Ende“, rechnet Hermann Paar, der sportliche Berater der Royals vor, „das Ziel ist aber klar: Die Mannschaft will mit einem
Sieg selbst alles klarmachen.“
Doch die Mannschaft des BC Saarlouis hat ein Problem. Phasenweise spielt sie begeisternd– so wie am Sonntag in der Liga, als die Royals im dritten Viertel gegen Nördlingen einen 19:2-Lauf hinlegten. Dann aber wieder erschreckend schwach – wie im selben Spiel, als Saarlouis sechs Minuten vor Schluss einbrach und eine Zwölf-Punkte-Führung vergab.
„Das kann man fast nicht verstehen“, sagt Paar und versucht sich dennoch an einer Erklärung: „Wenn sie diszipliniert als Mannschaft spielen, sind sie sehr gut. Gelingt das nicht, sind sie schlecht. Wir haben sehr gute Einzelspielerinnen, aber aufgrund der vielen Rückschläge der Saison fehlt so etwas das Vertrauen in die Stärke der Mannschaft. Wenn dann Phasen kommen, in denen es nicht so läuft, versucht jede auf eigene Faust Verantwortung zu übernehmen. Das ist grundsätzlich lobenswert, geht aber dann doch schief.“Viel schiefgehen darf am kommenden Samstag aber nicht. Anwurf ist um 19 Uhr.
Zwischenzeitlich haben die Royals die ersten beiden Verpflichtungen für die kommende Saison bekanntgegeben. Laura Kneip, die in dieser Saison ganz wenig Bundesliga-Einsatzzeit bekam, soll weiter an die Mannschaft herangeführt werden. Von Zweitligist Dillingen Diamonds kommt die 21-jährige Marie Simon nach Saarlouis, die vor zwei Jahren beim luxemburgischen Erstligisten BBC Grengewald schon im Eurocup Women internationale Erfahrung sammeln konnte. In der laufenden Saison erzielte Simon, die bei den Schaffhausen Sixers mit dem Basketball begonnen hatte, für die Diamonds in bislang 18 Spielen im Schnitt 8,6 Punkte und holte 7,2 Rebounds. Die Royals setzen damit einen Teil der neuen Vorgaben der Liga um. Ab der kommenden Saison müssen vier Spielerinnen im Aufgebot deutsche Staatsbürgerinnen sein, in der Spielzeit 25/26 sind es fünf, im darauffolgenden Jahr müssen es sechs Deutsche sein.