Probe für denErnstfall
In „Blackout bei Wellmanns“schickt ein Vater seine Familie zum Überlebenstraining.
(ry) Sogenannte PreppersindMenschen, die sich für den Fall der Fälle mit allem ausstatten, was sie zum Überleben brauchen, wenn eine Katastrophe über die Menschheit hereinbricht. Der BegriffkommtausdemEnglischen und entstand wohl aus dem Verb „(to) prepare“, was soviel bedeutet wie„sich vorbereiten“. Manche decken sich zu diesem Zweck nur mit einem Überlebensrucksack und ein paar zusätzlichen Konservendosen ein, andere füllen ganze Keller, Wohnwagen oder gar Bunker mit Vorräten, Treibstoff, Medikamenten, Sauerstoff undCo. Und wie Corona gelehrt hat: Toilettenpapier nicht vergessen! In denUSA kannmaninzwischen sogar ganze unterirdische Apartments kaufen, die selbst nach einem Atomschlag das Überleben sichern sollen – zumindest, wenn man das nötige Kleingeld hat. Ganz so extrem geht es im Spielfilm „Blackout bei Wellmanns“zwar nicht zu, aber Familienvater Thomas Wellmann ( Wotan Wilke Möhring) ist ebenfalls besorgt, wohin die aktuellen Entwicklungen noch führen werden. Er ist kein Gegner von künstlicher Intelligenz und Digitalisierung, doch im Moment braucht man ihmmit demThema nicht zu kommen: Seinen Arbeitsplatz als technischer Leiter beim örtlichen Stromversorger hat er gerade durch den Einsatz einer KI verloren; er
wurde großzügig abgefunden. Als seine Frau Eva ( JördisTriebel) und die beidenTöchter Paula (DariaVivienWolf ) und Jenny ( JosefineKeller) auf Thomas’ neu gewonnene Freiheit anstoßen wollen, fällt im gesamten Gebiet der Strom aus. Blackout! Die aufgescheuchten Nachbarn drängenThomas, etwas zu unternehmen, schließlich ist er der Experte. Letztlich schafft er es, die jungen, unerfahrenen IT-Spezialisten imKontrollraum dazu zu bewegen, seinen Anweisungen zu
folgen, und bringt so den Strom wieder zum Laufen. Dieses Ereignis ist der Auslöser für Thomas, seine Familie und sich besser für den Ernstfall eines langanhaltenden Blackouts vorzubereiten. Er investiert einen erheblichen Teil seiner Abfindung in Vorräte und Werkzeuge. Ein erfahrenesVorbild findet er in Peter Leschke (Hannes Wegener), einem Afghanistan-Veteranen, der als überzeugter Prepper sogar über einen eigenenBunker verfügt.
Der Film ist eine zeitgeistige Komödie, die Themen wie Prepping, Energiekrise, KI und Klimaschutz auf humorvolle, aber dennoch nachdenklicheWeise aufgreift. Regie führte Leo Khasin, der unter anderem für den Film „Das Unwort“(2020) verantwortlich zeichnete, der 2021 beim „Deutschen Fernsehpreis“in der Kategorie „Bester Fernsehfilm“nominiert wurde.