Namborn prüft Vorwürfe gegen Mitarbeiter
Anonymes Schreiben an Gemeinde spricht von Unregelmäßigkeiten beim Glasfaserausbau.
(tog) Große Verunsicherung herrscht aktuell im Namborner Rathaus: Hat ein Mitarbeiter der Gemeinde tatsächlich in die eigene Tasche gewirtschaftet? Dieser Verdacht steht im Raum, nachdem in zwei anonymen Schreiben entsprechende Vorwürfe erhoben wurden. Ein Schreiben liegt der SZ vor, ein weiteres wird im SR zitiert. Im vorliegenden Brief wird zudem behauptet, dass Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) gewusst hätte, dass ein Mitarbeiter Bau-Aufträge an sich selbst beziehungsweise seine Firma vergeben habe. „Um Gottes Willen.
Dieser Vorwurf ist absolut haltlos“, sagte Hilpüsch der Saarbrücker Zeitung. Er wisse von nichts. „Ich habe ein absolut reines Gewissen.“
Auch stellt Hilpüsch gegenüber der SZ klar, dass die im Schreiben beschuldigte Person nicht Mitarbeiter seiner Verwaltung, sondern bei einem kommunalen Werk beschäftigt sei. Dem Schreiben zufolge geht es um Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Glasfaserausbau in der Kommune und bei der Abnahme der zugehörigen Baustellen. „Wir haben mit Rechtsanwalt Christian Halm einen Sonderermittler eingeschaltet, mit dem wir die Sache auf- und abarbeiten möchten“, sagte Hilpüsch, der so schnell wie möglich Klarheit in die Sache bringen will. Dazu gehöre etwa, die Nebentätigkeiten aller Mitarbeiter der Verwaltung und der kommunalen Betriebe zu prüfen. „Ob ein Interessenkonflikt mit der Tätigkeit bei uns besteht, insbesondere bei dem verdächtigten Mitarbeiter“werde sich dann herausstellen. Sobald erste gesicherte Erkenntnisse vorliegen, will Hilpüsch mit Rechtsanwalt Halm zu einer Pressekonferenz laden.
Bis dahin werde intern geprüft, ob Geld an jene Person oder ihre Firma, die sie angemeldet hat, geflossen ist. Und wenn sich herausstelle, dass an den Vorwürfen etwas dran sei, „dann muss er Verantwortung übernehmen. Und dann müssen das auch Polizei und Staatsanwaltschaft überprüfen“.
Laut SR hat das Innenministerium bestätigt, dass sich inzwischen auch die Kommunalaufsicht des Landesverwaltungsamts mit den Vorgängen befasst. Der 1. Beigeordnete Konrad Haßdenteufel habe die Schreiben an das Ministerium weitergeleitet. Der Chef der CDU-Fraktion im Gemeinderat, Ole Franke, habe die Staatsanwaltschaft informiert.