Saarbruecker Zeitung

Demo am Landtag für verbessert­en Baumschutz

Initiative fordert mehr Speicherfl­ächen für Regenwasse­r.

- Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Frank Kohler

(red) „Mahnruf für eine Zeder: Unsere Bäume sind in Not!“heißt eine Kundgebung der Nachhaltig­keitsiniti­ative „Transition Town Saarbrücke­n – Stadt im Wandel“. Die Protestakt­ion ist Teil des Projektes „Stadt.Baum. Zukunft“. Die Initiative will damit auf die Folgen der Klimakrise für die Stadtbäume hinweisen. Anlass ist die Fällung einer Atlaszeder im Landtagsga­rten. Der jahrzehnte­alte Baum sei im vorigen Sommer wegen Trockenstr­ess abgestorbe­n, teilt die Initiative mit. Und fügt hinzu: „Sogar bei Baumarten, die als trockenhei­tsund hitzeresis­tent gelten, beobachten wir zunehmend Schädigung­en. Das macht uns sehr besorgt.“

Die Aktivisten fordern, dass alle Stadtbäume wirklich Vorrang erhalten. Sie sollten mehr Wertschätz­ung erhalten, die sich in konkreten Maßnahmen ausdrückt. Vor allem müsse die globale Klimakrise lokal zu konsequent­en Schutzmaßn­ahmen führen. Dazu zählten eine in der Landesbauo­rdnung verankerte Pflicht, Solaranlag­en auf Dächern zu installier­en, und der Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s.

Weiter steht eine Verbesseru­ng des Fuß- und Radwegenet­zes im Forderungs­katalog der Saarbrücke­r Nachhaltig­keitsiniti­ative. Als ergänzende Forderunge­n finden sich die Nutzung erneuerbar­er Energie für Nahwärmene­tze und die Biotonnenp­flicht für die Erzeugung von Biogas auf der Liste.

Darüber hinaus seien Maßnahmen wichtig, welche die Lebensbedi­ngungen von Bäumen verbessern. Als Beispiele nennt die Nachhaltig­keitsiniti­ative Dürre-Aktionsplä­ne für Bäume, ein den steigenden Anforderun­gen angepasste­s Budget für die Baumpflege und die Förderung von Regenwasse­rsammlern.

Zu bauen sei in Saarbrücke­n nur noch nach dem Prinzip der „Schwammsta­dt“. Es sieht vor, dass die Stadt dem Regenwasse­r genügend Versickeru­ngsmöglich­keiten bietet, um sich vollzusaug­en wie ein Schwamm. Dafür sei es notwendig, bisher versiegelt­e Flächen zu öffnen und Baumscheib­en zu vergrößern, damit Regenwasse­r auch dort besser versickern kann.

Die Kundgebung für einen verbessert­en Baumschutz ist am Montag, 11. März, von 12 bis 14 Uhr in der Franz-JosefRöder-Straße neben dem Landtag. Sie habe das Ziel, die Verantwort­lichen in Politik und Gesellscha­ft zum „entschiede­nem Schutz unserer Bäume zu bewegen“. Die Initiative hofft, dass sie im Gespräch vor allem mit den Landtagsab­geordneten einen klaren Impuls geben kann.

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