Junges Festival geht in die zweite Runde
„ReVernissage“kommt zum zweiten Mal als Mixtur aus Musik und Kunst nach Saarbrücken. Der Organisator Grigor Asmaryan gibt einen vielversprechenden Festival-Ausblick – und will im Herbst nachlegen.
Manchmal kommt es anders, als man denkt: Das zeigt das Mini-Musikfestival „ReVernissage“. „Eigentlich hatte ich zuerst die Idee, eine Ausstellung aus Georgien zu organisieren“, erzählt Grigor Asmaryan, Pianist und Dozent an der Musikhochschule. Doch dann machte Esad Puzic von der Gallery Puzic in der Saarbrücker Johannisstraße der Vorschlag, die Ausstellung musikalisch zu umrahmen. Also organisierte Asmaryan innerhalb von nur zwei Monaten ein Musikfestival.
Die erste Ausgabe war im Juni 2023. Jetzt geht es in die zweite Runde: Vom 15. bis zum 17. März gibt es in der Alt-Saarbrücker Friedenskirche drei Konzerte mit klassischer Musik.
In Sachen Werbung kann sich „ReVernissage“mit großen Festivals wie den Musikfestspielen messen. Aktuell kleben die Großplakate beider Musikevents einträchtig nebeneinander. Wie kommt's?
Die Eltern einer seiner Schüler, sagt Grigor Asmaryan, betreiben ein Unternehmen für Grafikdesign. Und die unterstützen das kleine Festival auch mit entsprechend großer Werbung. Das verschafft „ReVernissage“Aufmerksamkeit.
Organisator Asmaryan wurde 1979 in Eriwan in Armenien geboren und kam 2008 nach Saarbrücken, um an der Hochschule für Musik Saar (HfM) zu studieren. Mittlerweile unterrichtet er dort – unter anderem als Korrepetitor. Beim Festival habe er zwar viele Helfer und Ratgeber aus seiner Familie und seinem Bekanntenkreis. Eigentlich sei das Festival aber ein Einmannbetrieb.
Auch die Webseite des Festivals hat Asmaryan selbst gestaltet. Kein Problem für ihn. Zwar sei er Musiker, sagt er, aber auch das Organisatorische mache ihm Spaß.
Einer, bei dem sich Asmaryan gern Rat holt, ist David Grimal. Der Professor an der HfM und renommierte Violinist hat in Frankreich schon ähnliche Projekte auf die Beine gestellt. Grimal und Asmaryan haben bereits mehrfach gemeinsam konzertiert. Sie eröffnen das Festival am Freitag, 15. März, um 19 Uhr mit Werken von Alfred Schnittke, Robert Schumann und Arvo Pärt in der Friedenskirche.
Am 16. März folgt, ebenfalls um 19 Uhr, ein Konzert von Studierenden der HfM mit Musik aus Armenien und Rumänien. Asmaryan begleitet
die drei jungen Geiger Maria Marica, Stefan Simonca-Opritja und Artur Kurghinyan am Klavier. Auf dem Programm stehen Stücke des armenisch-russischen Komponisten Aram Chatschaturjan sowie des rumänischen Komponisten George Enescu.
Zum Abschluss bekommen am
17. März ab 16 Uhr junge Talente eine Bühne und die Möglichkeit, sich und ihr Können zu präsentieren. Denn es gehört zur DNA des Festivals, die musikalische Entwicklung in Saarbrücken und im Saarland zu fördern.
Auch die Verbindung von Bildender Kunst und Musik spielt bei der zweiten Ausgabe von „ReVernissage“eine Rolle: Der HfM-Student und Violinist Artur Kurghinyan spielt am 16. März. Und seine Bilder werden während des gesamten Festivals zu sehen sein.
Der Schwerpunkt von „ReVernissage“liegt erneut auf Musik aus Osteuropa. Das muss jedoch nicht so bleiben, meint Asmaryan. Er erhalte auch Anfragen von Musikern aus Schweden und Argentinien. Für die Herbst-Ausgabe von „ReVernissage“ist außerdem ein italienisches Trio eingeplant.
Diese dritte Ausgabe des Festivals soll es bereits im September geben, denn Asmaryan plant, das Festival künftig zwei Mal im Jahr zu veranstalten. Das allerdings hängt auch vom Erfolg der zweiten Ausgabe jetzt im März ab, da die Suche nach Geldgebern schwierig ist.
Für die aktuellen Veranstaltungen fand Asmaryan aber schon mehr Sponsoren als noch im vorigen Jahr. Dennoch musste er selbst noch viel Geld zuschießen, wie er hinzufügt. Wie viel, das will er nicht sagen.
Mit dem Wechsel des Veranstaltungsortes in die Friedenskirche erhöht sich dieses Jahr die Zuschauerkapazität des Festivals. Voriges Jahr standen pro Abend in der Gallery Puzic 50 Plätze zur Verfügung, dieses Jahr können deutlich mehr Liebhaber der klassischen Musik kommen.
Der Auftritt von „ReVernissage“auf Plakatwänden kann sich mit der Werbung für größere Festivals durchaus messen.
Tickets können für 17 Euro (ermäßigt 12 Euro) pro Konzert online gekauft werden: www.musikfestivalrevernissage. de/tickets. Oder per E-Mail reserviert werden: info@musikfestivalrevernissage.de. An der Abendkasse kosten Tickets 22 Euro.