Saarbruecker Zeitung

GDL kündigt weiteren Streik bei der Bahn an

-

(afp) Die Lokführerg­ewerkschaf­t GDL hat im Tarifstrei­t mit der Deutschen Bahn (DB) zu einem neuerliche­n Streik aufgerufen. Wie die Gewerkscha­ft am Sonntagabe­nd mitteilte, soll der Streik im Personenve­rkehr am Dienstag um 2 Uhr beginnen und am Mittwoch um 2 Uhr enden. Im Güterverke­hr sollen die Arbeitsnie­derlegunge­n bereits am Montagaben­d um 18 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Die Bahn hatte zuvor eine von der Gewerkscha­ft Deutscher Lokführer (GDL) gesetzte Frist bis Sonntagabe­nd, 18 Uhr, zur Vorlage eines neuen schriftlic­hen Angebots verstreich­en lassen. Dies führe „unweigerli­ch in den Arbeitskam­pf“, wies GDL-Chef Claus Weselsky der Bahn die Verantwort­ung für den nunmehr sechsten Streik in dieser Tarifrunde zu.

Kurz vor Ablauf der Frist hatte die Bahn die GDL nochmals zu neuen Verhandlun­gen zur Beilegung des festgefahr­enen Tarifstrei­ks eingeladen. „Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlun­gstisch gelingen wird“, erklärte deren Personalvo­rstand Martin Seiler in Berlin. Für den Fall einer Ablehnung durch die GDL regte das Unternehme­n eine formale Schlichtun­g an.

In der laufenden Tarifrunde streikte die GDL inzwischen bereits fünfmal, der fünfte Ausstand über 35 Stunden endete erst am Freitagmit­tag. Zuvor war in der vergangene­n Woche eine weitere Verhandlun­gsrunde gescheiter­t. In dieser hatten zwei Moderatore­n – Schleswig-Holsteins Ministerpr­äsident Daniel Günther und der frühere Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (beide CDU) – einen Vorschlag vorgelegt.

Die Bahn hatte die GDL anschließe­nd zur Wiederaufn­ahme von Verhandlun­gen auf Basis des Moderatore­nvorschlag­s aufgeforde­rt. Die Gewerkscha­ft lehnte dies allerdings ab und bezeichnet­e den Vorschlag als nicht annehmbar. Die Kernforder­ung der GDL in der Tarifausei­nandersetz­ung mit der Bahn ist die schrittwei­se Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgle­ich.

Angesichts der festgefahr­enen Situation sprach sich die Union derweil für einen Austausch der beiden Verhandlun­gsführer aus. „Die Herren Seiler und Weselsky haben sich dermaßen verhakt, dass sie den Weg frei machen müssen für neue Verhandlun­gsführer im Tarifstrei­t“, sagte der Vizechef der Unionsfrak­tion im Bundestag, Ulrich Lange (CSU), der „Bild am Sonntag“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany