Friseure zeigen bei Messe in Saarbrücken ihr Können
Die Innung weist bei der Premiere im E-Werk auch auf die Probleme der Branche wie Fachkräftemangel hin.
Messe, Show, Aktion und Mode – das wurde alles bei der Premiere der Messe „ISMMA“im Saarbrücker E-Werk geboten. Die Saarländische Friseurinnung knüpfte an eine alte Tradition an, denn Wettbewerbe von Friseuren und Modenschauen gab es bis vor einigen Jahren regelmäßig in der Landeshauptstadt.
„Wir lassen das wieder aufleben und haben erstmals das Ganze mit einer Fachmesse verknüpft, wo wir schon am ersten Tag 600 Fachbesucher hatten“, freute sich Innungsmeister Mike Ulrich aus SulzbachNeuweiler. Ulrich und sein Team der Innung hatten monatelange Vorbereitungen in diese Premiere gesteckt und konnten sehr zufrieden sein. Es gab sogar mehr Ausstellerinteresse als Plätze. „Wir zeigen den Menschen natürlich auch die neue Mode und veranstalten verschiedene Wettbewerbe für junge und erfahrene Friseure“, sagte Ulrich.
Die Nachwuchsfriseure machten den Auftakt, darunter Emma Neu aus Bexbach: „Ich habe Spaß an diesen Wettbewerben und lerne immer etwas dazu. Ich will im Job weiterkommen, daher mache ich mit“, sagte sie kurz nach ihrem Wettkampf, bei dem sie einen Modell-Herrenkopf frisierte. Ihre Chefin Sabine Günder-Fritz war stolz, zumal mit Maike Groben eine weitere Mitarbeiterin aus ihrem Salon im Wettkampf startete: „Ich bin selbst Deutsche Meisterin, wir machen regelmäßig Wettbewerbe und Modenschauen. Da ziehen meine Mitarbeiterinnen einfach mit. In so einem Wettkampf stecken acht bis zehn Wochen Vorbereitung“, erklärt die Meisterin. Juror Dirk Lange aus Saarbrücken bestätigt das: „Ohne Training kann man so etwas nicht mitmachen. Daher müssen die Chefs dahinterstehen. Insgesamt bringen die Wettbewerbe fachlich sehr viel. Wer da mitmacht, kommt beruflich voran“, sagt der erfahrene Friseurmeister. Kein Wunder, dass die Wettkämpfe vom Publikum aufmerksam verfolgt wurden, ebenso das Live-Frisieren, wo Profis jeden Handgriff und jedes Werkzeug nochmal erläuterten.
Die Innung hatte auch Politiker eingeladen, um Probleme der Branche zu besprechen. Das seien Fachkräftemangel und unfairer Wettbewerb, sagt Ulrich: „Wir haben Barbershops an jeder Ecke, fast keiner von denen ist in der Innung. Und ob Zoll und Ordnungsamt ausreichend genau hinschauen, wissen wir nicht. Inzwischen ziehen zumindest auch bei den Barbershops die Preise an“, sagt Ulrich. Bei den Ausbildungsplätzen sei 2023 der Tiefpunkt vorläufig erreicht worden, in diesem Jahr verzeichne man ein minimales Wachstum bei den Ausbildungsplätzen. 20 junge Friseure würden 2024 ihren Meister machen, doch auch diese Zahl sei noch zu niedrig. Abwanderung in besser bezahlte Jobs sei ein Problem des Handwerks. Daher wolle man mit der Messe gegensteuern. Das Interesse von Ausstellern und Besuchern war jedenfalls groß.