Am „Frauenkampftag“gab es Protest gegen Männergewalt
Aus vielen gesellschaftlichen Bereichen kamen die Teilnehmerinnen, die auf dem Marsch durch Saarbrücken gegen eine tagtägliche Bedrohung demonstrierten.
Das Bündnis „Internationaler Frauenkampftag“hatte für Freitagabend unter dem Motto „Schluss mit patriarchaler Gewalt! Heraus zum Internationalen Frauenkampftag!“zu einer Demonstration auf dem Max-Ophüls-Platz aufgerufen. Rund 650 Teilnehmer waren dem Aufruf gefolgt. Das Bündnis zum Internationalen Frauenkampftag bestand aus den Gruppen ConnAct Saar, Linksjugend Saar, Antifa Saar sowie aus Feministinnen, die sich dem Demonstrationszug als Einzelpersonen angeschlossen hatten. Weitere Organisationen und Vereine unterstützen die Demonstration, darunter die Grüne Jugend, das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Fridays for Future, Greenpeace Saar, die Antifaschistische Jugend Saar und das Kurdische Gesellschaftszentrum. Gemeinsam wollten Demonstrantinnen auf die Nöte hinweisen, die viele Frauen noch immer haben. „Jeden dritten Tag erleben wir in Deutschland einen Femizid (das ist die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, Anmerkung der Redaktion). Im Jahr 2024 dauerte es 16 Tage, bis der erste Femizid im Saarland bekannt wurde. Die ständige Bedrohung durch patriarchale Gewalt ist auch in Deutschland Realität“, erläuterte Kathrin Gebel, Sprecherin des Bündnisses, die Gründe für die Demonstration.
„Die Fortschritte, die es bei uns gibt, hat sich die feministische Bewegung hart erkämpft. Und dieser Kampf ist brandaktuell“, so Gebel weiter. „Eine Analyse des Europarats bescheinigt Deutschland gravierende Defizite beim Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Wir kämpfen für das
Recht auf eine kostenfreie Schutzinfrastruktur und breit angelegte Aufklärung für Betroffene von patriarchaler Gewalt.“
Wichtig sei dem Bündnis aber die internationale Ausrichtung der Demonstration. „Patriarchale Gewalt ist international und muss deshalb auch international bekämpft werden. Geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Gesichter.“, sagte Kathrin Gebel.