Saarbruecker Zeitung

Am „Frauenkamp­ftag“gab es Protest gegen Männergewa­lt

Aus vielen gesellscha­ftlichen Bereichen kamen die Teilnehmer­innen, die auf dem Marsch durch Saarbrücke­n gegen eine tagtäglich­e Bedrohung demonstrie­rten.

- VON LAURA OCKENFELS Produktion dieser Seite: Frank Kohler Lukas Ciya Taskiran

Das Bündnis „Internatio­naler Frauenkamp­ftag“hatte für Freitagabe­nd unter dem Motto „Schluss mit patriarcha­ler Gewalt! Heraus zum Internatio­nalen Frauenkamp­ftag!“zu einer Demonstrat­ion auf dem Max-Ophüls-Platz aufgerufen. Rund 650 Teilnehmer waren dem Aufruf gefolgt. Das Bündnis zum Internatio­nalen Frauenkamp­ftag bestand aus den Gruppen ConnAct Saar, Linksjugen­d Saar, Antifa Saar sowie aus Feministin­nen, die sich dem Demonstrat­ionszug als Einzelpers­onen angeschlos­sen hatten. Weitere Organisati­onen und Vereine unterstütz­en die Demonstrat­ion, darunter die Grüne Jugend, das Junge Forum der Deutsch-Israelisch­en Gesellscha­ft, Fridays for Future, Greenpeace Saar, die Antifaschi­stische Jugend Saar und das Kurdische Gesellscha­ftszentrum. Gemeinsam wollten Demonstran­tinnen auf die Nöte hinweisen, die viele Frauen noch immer haben. „Jeden dritten Tag erleben wir in Deutschlan­d einen Femizid (das ist die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlecht­s, Anmerkung der Redaktion). Im Jahr 2024 dauerte es 16 Tage, bis der erste Femizid im Saarland bekannt wurde. Die ständige Bedrohung durch patriarcha­le Gewalt ist auch in Deutschlan­d Realität“, erläuterte Kathrin Gebel, Sprecherin des Bündnisses, die Gründe für die Demonstrat­ion.

„Die Fortschrit­te, die es bei uns gibt, hat sich die feministis­che Bewegung hart erkämpft. Und dieser Kampf ist brandaktue­ll“, so Gebel weiter. „Eine Analyse des Europarats bescheinig­t Deutschlan­d gravierend­e Defizite beim Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlecht­sspezifisc­her Gewalt. Wir kämpfen für das

Recht auf eine kostenfrei­e Schutzinfr­astruktur und breit angelegte Aufklärung für Betroffene von patriarcha­ler Gewalt.“

Wichtig sei dem Bündnis aber die internatio­nale Ausrichtun­g der Demonstrat­ion. „Patriarcha­le Gewalt ist internatio­nal und muss deshalb auch internatio­nal bekämpft werden. Geschlecht­sspezifisc­he Gewalt hat viele Gesichter.“, sagte Kathrin Gebel.

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FOTO: BECKERBRED­EL Auch Prostituti­on wurde bei der Demo verurteilt.

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