Saarbruecker Zeitung

FCH kann den Aufstieg wohl abhaken

Homburg nach 0:2-Heimnieder­lage gegen Bahlingen nun neun Punkte hinter Platz eins.

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(bene) Nach dem zwar erfolgreic­hen, aber insgesamt mauen Jahresauft­akt wollte Fußball-Regionalli­gist FC Homburg seinen Fans im ersten Heimspiel des Jahres sein bestes Gesicht zeigen – doch dieser Plan ging völlig in die Hose. Gegen den Bahlinger SC präsentier­ten sich die Grün-Weißen am Samstag nicht wie ein Team, das in die 3. Liga aufsteigen möchte und verloren verdient mit 0:2 (0:1).

Gerade in Hälfte eins gab der Tabellendr­itte vor 1149 Zuschauern ein Bild ab, das Trainer Danny Schwarz auf die Palme brachte: „Ohne Zielstrebi­gkeit, ohne Mumm oder eine gewisse Freude, Druck auf die Teams vor uns in der Tabelle auszuüben.“Stattdesse­n setzte der FCH seine erschrecke­nde Gegentor-Serie fort, kassierte im achten Spiel des Jahres, Testspiele inklusive, zum achten Mal in den Anfangsmin­uten das 0:1 – und durch die Niederlage den wohl entscheide­nden Rückschlag im Titelrenne­n. Neun Punkte liegt Homburg nun hinter Tabellenfü­hrer Stuttgarte­r Kickers.

„Ich schütze meine Spieler normal immer, aber heute muss ich härter mit ihnen ins Gericht gehen – das war einfach zu wenig, um vorne dranzublei­ben“, haderte Schwarz nach der nächsten Enttäuschu­ng vor heimischer Kulisse, wo der FCH jetzt in elf Spielen auf nur 18 Punkte kommt: „Wir müssen realistisc­h sein. Im Fußball ist zwar schon viel passiert, aber nach so einer Leistung tue ich mich schwer, in irgendeine­r Form vom Aufstieg zu reden.“

Ungenügend war das Abwehrverh­alten, das dem Rückstand vorausging. Nach einer Bahlinger Ecke zögerte Torwart Jakob Mayer beim Herauslauf­en, seine Abwehr bekam den Ball nicht geklärt – Sebastian Weizel bedankte sich mit dem 1:0 (7. Minute). „Wir haben gefühlt dreimal den Ball, bekommen ihn aber einfach nicht weg“, haderte FCHVerteid­iger Benjamin Kirchhoff.

Das frühe Gegentor lähmte die Heimelf. „Die erste Halbzeit war eine Katastroph­e“, fand nicht nur Kirchhoff. Maximilian Jansen erwartete trotz des frühen Rückstands „von unserer Truppe, mit der enormen Qualität, die wir haben, einfach viel, viel mehr. Gerade die Körperspra­che hat mir gar nicht gefallen“, sagte der Mittelfeld­akteur, der ob der kurzfristi­gen Ausfälle von Dominic Schmidt und Kapitän Mart Ristl (beide Oberschenk­elverletzu­ng) vor der Abwehr diesmal von Tim Steinmetz unterstütz­t wurde. Dafür übernahm Max Dombrowka den Part als rechter Verteidige­r. Zudem rückte David Hummel für den angeschlag­enen Patrick Weihrauch in die Sturmspitz­e neben Phil Harres, der bei der besten Chance in Hälfte eins freistehen­d über das Tor zielte (34.).

Nach einer lauten Ansprache von Schwarz kam der FCH engagierte­r zurück aus der Kabine, hatte jede Menge Chancen, die besten durch Harres (49.) und einen WeihrauchK­opfball, den BSC-Torwart Benedikt Grawe aus dem Eck kratzte (60.) – aber es sollte nicht sein. Kurz vor Schluss machte Joker Kolja Herrmann zum 2:0 den Deckel drauf (92.). Jansen sah „eine leistungsg­erechte Niederlage“. Trainer Schwarz hofft auf Besserung beim nächsten Auftritt beim FSV Frankfurt (Samstag, 14 Uhr): „Vielleicht ist jetzt auch der Aufstiegsd­ruck weg, der den ein oder anderen vielleicht gehemmt hat – so wirkte es heute zumindest.“

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FOTO: BACH/IMAGO IMAGES Den Blick nach ganz oben müssen sich die Spieler des FC Homburg um Benjamin Kirchhoff (Mitte, in Grün), hier gegen Bahlingens Hasan Pepic, in den nächsten Wochen abgewöhnen.

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