Magdeburg setzt ein Ausrufezeichen
Handball: SCM schlägt Tabellenführer Füchse Berlin im Spitzenspiel mit 31: 28.
(sid) Gallig, gierig, gnadenlos: Der SC Magdeburg hat im hochklassigen Spitzenspiel der Handball-Bundesliga ein Titel-Statement gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert bezwang die Füchse Berlin am Sonntag mit 31:28 (16:15) und verpasste dem Tabellenführer im engen Meisterrennen damit einen womöglich entscheidenden Dämpfer. Der Champions-League-Sieger rückte bei nun 40:6 Punkten auf einen Zähler an den Hauptstadt-Club (41:7) heran, zudem hat der SCM noch ein Spiel in der Hinterhand. In einer hochintensiven Partie bestrafte Wiegerts Team die wenigen Fehler der Berliner eiskalt und leistete sich selbst kaum Aussetzer.
„Es war eine Symbiose von Publikum und Mannschaft. Wir haben uns von der ersten Hälfte nicht verunsichern lassen. Wir haben gut verteidigt und uns in der zweiten Hälfte gesteigert“, schwärmte Wiegert.
Gewinnen die Magdeburger, die saisonübergreifend den 22. Heimsieg in Folge in der Festung GetecArena feierten, ihre verbleibenden elf Ligaspiele, wäre der dritte HBLTriumph nach 2001 und 2022 sicher. Die Füchse sind bei der Jagd nach der ersten Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte somit auf einen Strauchler des Ost-Rivalen angewiesen.
Weltmeister Magnus Saugstrup (6 Tore) und Omar Ingi Magnusson (7 Tore) waren die besten Werfer der Magdeburger. Bei Berlin ragte Lasse Andersson mit acht Toren als erfolgreichster Schütze heraus, auch der dänische Weltmeister Mathias Gidsel (7 Tore) zeigte ein gutes Spiel.
Die Zuschauer bekamen zu Beginn das erwartete Spektakel mit viel Tempo, großem Kampf und immenser spielerischer Klasse zu sehen.
Echte Vorteile erspielten sich zunächst weder die Füchse noch Magdeburg. Weil sich die Gäste jedoch mehrere Ballverluste im Angriff leisteten, erzielte der SCM über Gegenstöße die einfacheren Tore. Nach der Pause kam Magdeburg stark aus der Kabine, ging beim 18:15 (32.) und 21:18 (39.) wieder mit je drei Treffern in Führung, beim 23:19 (43.) wuchs der Vorsprung erstmals auf vier Tore. Am Ende blieb der SCM, der auch seinen breiteren Kader ausspielte, eiskalt.