Homburger Serie endet gegen Gelnhausen
TVH-Handballer erleiden nach zuletzt drei Siegen in Serie 26:34-Heimpleite. HG Saarlouis ist im Verfolgerduell chancenlos.
„Gelnhausen ist ein Team, das uns einfach nicht liegt.“Das musste Trainer Steffen Ecker nach dem Ende der Siegesserie des TV Homburg in der 3. Handball-Liga festhalten. „Mit den vielen Eins-gegen-eins-Aktionen und Durchbrüchen, da tun wir uns schwer. Wenn die Schiedsrichter dann noch eine kleinliche Linie haben, haben wir kaum eine Chance“, blickte er missmutig auf die 26:34 (12:13)-Heimniederlage am Samstagabend gegen den TV Gelnhausen.
Es war die erste nach vier Heimsiegen in Folge – und für die Honigdachse nach drei Erfolgen am Stück ein Rückschlag im engen Abstiegskampf. Weil die Rivalen im Tabellenkeller fast alle gewannen, rutschte der TVH (14:30 Punkte) wieder auf einen Abstiegsplatz, ist als eines von gleich fünf Teams mit 14 Pluspunkten Drittletzter – vor dem TV Aldekerk, der ein Spiel mehr hat (14:32), und einen Zähler vor Schlusslicht TSG Haßloch, das sich im Kellerduell gegen den TuS Dansenberg (35:33) auch wieder zurückmeldete.
Dabei sah es zu Beginn vor 347 Zuschauern in der Robert-Bosch-Halle noch ordentlich aus für den TVH. Rückraum-Akteur Joel Ribeiro untermauerte mit zwei frühen Toren seine zuletzt starke Form. Lukas Glück warf mit dem ersten seiner fünf Tore – er war zweitbester Werfer, gleichauf mit Ribeiro und hinter Yves Kunkel, der trotz Handverletzung erneut acht Tore warf – die 5:2-Führung (7. Minute). Später traf Linksaußen Glück zum 9:6 (18.), ehe Gelnhausen um Spielmacher Jonathan Malolepszy (sieben Tore) zum Ende der ersten Hälfte Oberwasser bekam.
Die große Trauer über den jüngsten Verlust eines Mitspielers ( Tim Altscher war völlig überraschend verstorben, wir berichteten) konnten die Gäste ausblenden – und siegten nach ausgeglichenem Start in Hälfte zwei und dem Homburger 17:18-Anschluss durch Robin Egelhof (39.) schließlich deutlich. Wie im Hinspiel, als der TVH unglaubliche 15 Zeitstrafen und drei Rote Karten kassierte, häuften sich gegen den agilen Gegner die Hinausstellungen. Dadurch begünstigt, zog Gelnhausen in kürzester Zeit per 5:0-Lauf auf 23:17 davon (43.).
„Unsere erste Hälfte war noch richtig gut, da haben wir das Tempo gut kontrolliert, so wie es das Ziel war gegen einen Gegner, der gerade darin seine Stärke hat“, befand Glück: „Hätten wir die Leistung länger bestätigt, wäre was drin gewesen – so aber war es ein verdienter Sieg. Wir haben zu viele Bälle verschenkt, so kommt der Gegner ins Tempospiel.“Der Homburger Versuch, dem mit eigenem Tempospiel zu begegnen, „ging in die Hose“, wie der Linksaußen ergänzte.
Yves Kunkel monierte die vielen leichten Fehler beim Aufsteiger. „Wir hatten wieder zu viele Zeitstrafen und einfach zu viele technische
„Wir hatten wieder zu viele Zeitstrafen und einfach zu viele technische Fehler, gerade auch ich.“Yves Kunkel Spieler des TV Homburg
Fehler, gerade auch ich. So kann man kein Spiel gewinnen“, haderte Kunkel. Er kann die Pause bis zum Spiel am Samstag, 23. März, beim Fünften HSG Hanau nun nutzen, um seine Verletzung auszukurieren. Gleiches gilt für Nuno Rebelo (Handverletzung) und den mit Rückenproblemen vermissten Torwart Henning Huber. Dessen Kollege Benedikt Berz konnte die Niederlage trotz starker Leistung nicht verhindern.
Für die HG Saarlouis gab es am Samstag im Verfolgerduell bei der HSG Rodgau Nieder-Roden derweil nichts zu ernten. Ein Grund war, dass der Torhüter des Tabellendritten (nun 30:12 gegenüber 27:15 Punkten für die HG), Marco Rhein, beim 36:29 (16:10) seines Teams einen echten Sahnetag erwischte.
„Wir kamen eigentlich gut rein, waren griffig in der Abwehr, hatten aber auch da schon ungewöhnlich
viele Fehler nach vorne“, sagte HGTrainer Philipp Kessler. Das Spiel entwickelte sich nach dem Saarlouiser 3:2 (8.) durch Topwerfer Tom Paetow (acht Tore) zusehends zugunsten der Hessen. „Wir haben ihn stark gemacht, er hat sich dann in einen Rausch gespielt. Wir hatten zur Halbzeit schon 15 Fehlwürfe – so wird es bei einem starken Team wie Nieder-Roden eben ganz schwer“, haderte Kessler.