Die „Eurofighterin“soll es für die FDP bei der Europawahl richten
Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellt als Spitzenkandidatin ihre Persönlichkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfes. Das Vertrauen ihrer Partei hat sie.
sich Marie-Agnes StrackZimmermann das so vorgestellt hat? Sie wird als „Eurofighterin“und „Oma Courage“in den EuropaWahlkampf für die FDP geschickt und soll mit dem Fokus auf ihre Person am 9. Juni für ein respektables Ergebnis für die Liberalen sorgen.
Klar wird jedenfalls, dass die 66-jährige Düsseldorferin das Vertrauen ihrer Partei besitzt, denn sie ist als Persönlichkeit im Werbematerial omnipräsent. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai stellt am Montag die in schwarz-weiß gehaltenen Wahlplakate und Flyer der Spitzenkandidatin vor. Mit dem Satz „Schweigen ist skrupellos“spielt die Partei auf die Streitbarkeit von Strack-Zimmermann an, die sich auch als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses nie gescheut hat, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinen Kurs in der Ukraine-Politik hart zu kritisieren.
Sie selbst betont bei der Vorstellung, sie wolle für Sicherheit und den Schutz der Freiheit kämpfen. Beide seien von außen sowie von Rechts- und Linksextremisten im Innern bedroht. Die Liberale kritisiert auch populistische und autokratische Tendenzen wie in Ungarn. „Europa ist nicht ein Sack, auf den man haut, damit Geld rauskommt“, sagt Strack-Zimmermann. „Vielleicht ist es meiner Generation geschuldet, aber ich bin glühende Europäerin“, betont sie mit Blick auf Verdrossenheit mit der EU.
Mit der FDP wollten 13 Parteien der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) StrackZimmermann als EU-Spitzenkandidatin unterstützen, kündigt Lindner an. „Nicht nur wir, sondern auch viele andere erwarten sich etwas von ihr“, sagt Lindner. Sie sei „eine der populärsten Persönlichkeiten der Freien Demokraten“, betont der Bundesfinanzminister.
Wie es heißt, hat die Verteidigungspolitikerin die nötige Unterstützung für eine am 20. März geplante offizielle Nominierung zusammen. Die FDP gehört der ALDE an. Mit einer Nominierung der europäischen Allianz würde Strack-Zimmermann gegen Ursula von der Leyen antreten, die als Spitzenkandidatin der christlich-konservativen europäischen Parteienfamilie EVP nominiert ist.
Inhaltlich zieht die FDP in den Europa-Wahlkampf mit einer Kampfansage für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den Abbau überbordender Bürokratie. Klar sei, dass es für die großen Herausforderungen keine rein nationale Antwort mehr geben könne. „Wenn wir auf die Herausforderung Klimaschutz schauen, so müssen wir ihn verbinden mit dem Erhalt unseres Wohlstands und der Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben Krieg in Europa und müssen deshalb unsere Wehrhaftigkeit stärken“, sagt Lindner. Und er fügt hinzu: „Wir müssen die – zumal illegale – Migration nach Europa begrenzen und zugleich den weltoffenen Charakter unserer Gesellschaften stärken.“Er freue sich sehr, gemeinsam mit Strack-Zimmermann in den nächsten Monaten dafür zu kämpfen.