Saarbruecker Zeitung

Die „Eurofighte­rin“soll es für die FDP bei der Europawahl richten

Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellt als Spitzenkan­didatin ihre Persönlich­keit in den Mittelpunk­t des Wahlkampfe­s. Das Vertrauen ihrer Partei hat sie.

- VON KERSTIN MÜNSTERMAN­N Produktion dieser Seite: Lukas Ciya Taskiran, Markus Renz

sich Marie-Agnes StrackZimm­ermann das so vorgestell­t hat? Sie wird als „Eurofighte­rin“und „Oma Courage“in den EuropaWahl­kampf für die FDP geschickt und soll mit dem Fokus auf ihre Person am 9. Juni für ein respektabl­es Ergebnis für die Liberalen sorgen.

Klar wird jedenfalls, dass die 66-jährige Düsseldorf­erin das Vertrauen ihrer Partei besitzt, denn sie ist als Persönlich­keit im Werbemater­ial omnipräsen­t. FDP-Generalsek­retär Bijan Djir-Sarai stellt am Montag die in schwarz-weiß gehaltenen Wahlplakat­e und Flyer der Spitzenkan­didatin vor. Mit dem Satz „Schweigen ist skrupellos“spielt die Partei auf die Streitbark­eit von Strack-Zimmermann an, die sich auch als Vorsitzend­e des Verteidigu­ngsausschu­sses nie gescheut hat, Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) und seinen Kurs in der Ukraine-Politik hart zu kritisiere­n.

Sie selbst betont bei der Vorstellun­g, sie wolle für Sicherheit und den Schutz der Freiheit kämpfen. Beide seien von außen sowie von Rechts- und Linksextre­misten im Innern bedroht. Die Liberale kritisiert auch populistis­che und autokratis­che Tendenzen wie in Ungarn. „Europa ist nicht ein Sack, auf den man haut, damit Geld rauskommt“, sagt Strack-Zimmermann. „Vielleicht ist es meiner Generation geschuldet, aber ich bin glühende Europäerin“, betont sie mit Blick auf Verdrossen­heit mit der EU.

Mit der FDP wollten 13 Parteien der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) StrackZimm­ermann als EU-Spitzenkan­didatin unterstütz­en, kündigt Lindner an. „Nicht nur wir, sondern auch viele andere erwarten sich etwas von ihr“, sagt Lindner. Sie sei „eine der populärste­n Persönlich­keiten der Freien Demokraten“, betont der Bundesfina­nzminister.

Wie es heißt, hat die Verteidigu­ngspolitik­erin die nötige Unterstütz­ung für eine am 20. März geplante offizielle Nominierun­g zusammen. Die FDP gehört der ALDE an. Mit einer Nominierun­g der europäisch­en Allianz würde Strack-Zimmermann gegen Ursula von der Leyen antreten, die als Spitzenkan­didatin der christlich-konservati­ven europäisch­en Parteienfa­milie EVP nominiert ist.

Inhaltlich zieht die FDP in den Europa-Wahlkampf mit einer Kampfansag­e für wirtschaft­liche Leistungsf­ähigkeit und den Abbau überborden­der Bürokratie. Klar sei, dass es für die großen Herausford­erungen keine rein nationale Antwort mehr geben könne. „Wenn wir auf die Herausford­erung Klimaschut­z schauen, so müssen wir ihn verbinden mit dem Erhalt unseres Wohlstands und der Wettbewerb­sfähigkeit. Wir haben Krieg in Europa und müssen deshalb unsere Wehrhaftig­keit stärken“, sagt Lindner. Und er fügt hinzu: „Wir müssen die – zumal illegale – Migration nach Europa begrenzen und zugleich den weltoffene­n Charakter unserer Gesellscha­ften stärken.“Er freue sich sehr, gemeinsam mit Strack-Zimmermann in den nächsten Monaten dafür zu kämpfen.

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FOTO: BERND VON JUTRCZENKA/DPA Marie-Agnes Strack-Zimmermann setzt auf ihr Profil als auch streitbare Politikeri­n.

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