Saarbruecker Zeitung

Biebelhaus­ener Mühle schließt acht Läden im Saarland

Von den Filialen sind 14 übrig geblieben. Teils übernahm der saarländis­che Bäckerei-Konkurrent Gillen geschlosse­ne Standorte.

- VON THOMAS SCHÄFER

Dass es überhaupt weitergeht mit der 2023 in Turbulenze­n geratenen Biebelhaus­ener Mühle, ist für alle Freunde der Bäckerei und rund 450 Mitarbeite­r eine gute Nachricht. Zum 1. März hat die niederländ­ische Firma Boels & Partners das insolvente Familienun­ternehmen aus Ayl an der Saar übernommen. Die Produktion bei Saarburg und der Verkauf in Rheinland-Pfalz und dem Saarland laufen grundsätzl­ich wie gewohnt weiter – allerdings sind die Backwaren nicht mehr überall zu bekommen.

Von ehemals rund 50 Filialen, es waren sogar einmal 60, wurden von den neuen Eigentümer­n nur 37 erhalten. Teilweise, so erklärt es Insolvenzv­erwalter Jakob Joeres, hätten nicht alle Geschäftsp­artner überzeugt werden können, den eingeschla­genen Sanierungs­weg mitzugehen. Dabei hat es gerade das Saarland heftig getroffen. Von den zuletzt 22 Filialen von Perl bis Homburg hat die Biebelhaus­ener Mühle acht geschlosse­n. 14 also wurden gerettet, wobei der Insolvenzv­erwalter betont, dass auch wieder neue dazukommen könnten. Die Firma Boels strebe auch im Saarland ein „gesundes Wachstum“an. Doch das ist Zukunftsmu­sik.

Die Gegenwart sieht so aus: Von den fünf Filialen in den ReweMärkte­n Klarenthal, Großrossel­n, Orscholz, Perl und Merzig hat sich die Biebelhaus­ener Mühle Ende Februar ebenso verabschie­det wie von den drei Geschäften in den Bauhaus-Baumärkten Dillingen, Ensdorf und Saarbrücke­n. Eine Verständig­ung zwischen den Investoren und den Vermietern sei nicht gelungen, so Joeres. Eine weitere Filiale in der Saarbrücke­r Diskontopa­ssage war bereits Anfang September nach mehreren Einbrüchen geschlosse­n worden. Sie wird vorerst leer bleiben.

Wie es mit den leeren Läden in den Baumärkten weitergeht, ist noch nicht geklärt. Sie seien „vorläufig geschlosse­n“, teilt die Bauhaus-Pressestel­le mit, verbreitet aber Hoffnung. Um den Kunden an allen drei Standorten weiterhin ein „vollumfäng­liches gastronomi­sches Angebot im Bereich Backwaren und Imbiss“anbieten zu können, sei man bereits in „intensiven

Gesprächen mit einem potenziell­en Nachfolger“. Bauhaus nennt keine Details, um die Verhandlun­gen nicht zu gefährden. Nach SZ-Informatio­nen handelt es sich um einen Anbieter aus der Region. Bestätigen ließ sich das zunächst nicht.

Dass die Bäckerei Gillen einsteigt, scheint nicht unwahrsche­inlich. Das Unternehme­n aus Bliesen bei St. Wendel möchte dazu aber keinen Kommentar abgeben. Fakt ist: Gillen wächst, auch die fünf von der Biebelhaus­ener Mühle geschlosse­nen Rewe-Standorte haben die Nordsaarlä­nder jüngst übernommen, dazu nahezu alle Beschäftig­ten, wie Rewe auf SZ-Anfrage mitteilt. Man freue sich, dass der Betrieb „nahtlos weiterlauf­en“könne. Auch bei Gillen ist man froh über die neuen Filialen. Sie seien sofort „sehr gut angenommen“worden, es habe „sehr positive Reaktionen“gegeben.

 ?? FOTO: SCHÄFER ?? Das Bauhaus Saarbrücke­n steht vorerst ohne Bäckerei da.
FOTO: SCHÄFER Das Bauhaus Saarbrücke­n steht vorerst ohne Bäckerei da.

Newspapers in German

Newspapers from Germany