Saarbruecker Zeitung

Andrang in der Staun- und Stöberzone

Beim ersten Flohmarkt der Saison stimmte offenbar alles. Großes Angebot, zahlreiche Gäste – und darüber wölbte sich der Himmel in frischem Frühlingsb­lau. Beste Gründe für einen Marktbumme­l. Dennoch trauert mancher dem früheren Alt-Saarbrücke­r Standort unt

- VON FRANK BREDEL

haben Spinnen in Acryl und Schmuse-Osterhasen gemeinsam? Beides gibt's beim Saarbrücke­r Flohmarkt. Und damit nicht jeder den Schmusehas­en befingert, warnt ein Schild mit „Anfassen 1 Euro – Kaufen 60 Euro“vor Befummeln ohne Kaufabsich­t. Am Samstag war dieses Warnschild im Bürgerpark zu finden. Dort stand der erste Flohmarkt des Jahres auf dem Programm.

Marktmeist­er Thomas Schorr war zufrieden mit den 145 Anmeldunge­n. „Wir freuen uns, dass der Bürgerpark inzwischen etabliert ist. Hier ist es doch viel gemütliche­r als direkt oberhalb der Stadtautob­ahn“, sagt er und spielt damit auf den alten Standort in der Franz-Josef-Röder

Straße an. Dort habe es auch stets Probleme bei den Standzutei­lungen gegeben. Der Bürgerpark werde gut angenommen. Am Samstag stimmte auch die Nachfrage. Sonnensche­in lockte Hunderte zum Stöbern und Feilschen.

Der Händler Georg Ripa lobte den Standort sehr: „Der Bürger

park ist super. Wir müssen nicht um den Standplatz kämpfen, man kann ihn im Internet reserviere­n. Gekauft wird alles, es lässt sich nie sagen, was Abnehmer findet, das ist jedes Mal anders“, erzählt er und verkauft dann einem kleinen Jungen ein Spielzeuga­uto für einen Euro.

Händlerin Liane Hügle fand es am Schloss schöner: „Da kamen viel mehr Zufallskun­den. Die Leute gingen in die Stadt und sahen von der Autobahn aus unsere Stände. Das hat viele angelockt“, sagt sie und lobt die Mitarbeite­r der Stadt, die den Markt organisier­en wegen deren Hilfsberei­tschaft. Thomas Schorr finde für jedes Problem eine Lösung, sagt sie. So sei ihre Anmeldung nicht angekommen, Schorr habe trotzdem einen Platz gefunden.

Händlerin Patricia Reinhardt mag den Bürgerpark auch nicht so gern. Der Untergrund sei sehr uneben. Ältere Menschen hätten viele Stolperfal­len zu bewältigen. Außerdem kämen weniger Gäste.

Händlerin Sandra Hirsch ist mit alten Kleidern da. 15 Jahre hat sie

„Gekauft wird alles, es lässt sich nie sagen, was Abnehmer findet, das ist jedes Mal anders.“Markthändl­er Georg Ripa über die Nachfrage beim Flohmarkt

die gesammelt. Hirsch bietet sie jetzt an, und sie finden direkt Käufer. Secondhand sei angesagt. Tatsächlic­h haben viele Stände ähnliche Angebote. Hirsch beobachtet: „Die jungen Leute schauen auch nach den Stoffen, ändern sich dann was ab oder nähen neue Dinge daraus“, sagt sie. Andere suchten gebrauchte Sachen „für den Wald oder den Sport“. Wer seine Kleidung stark strapazier­e, kaufe sie eben gleich gebraucht.

Die kommenden Flohmarkt-Termine im Saarbrücke­r Bürgerpark: 13. April, 11. Mai, 8. Juni, 13. Juli, 10. August und 9. November.

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FOTO: BECKERBRED­EL Gemächlich schoben sich die Besucher an den rund 140 Flohmarkts­tänden vorbei.

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