Zoo Saarbrücken verliert zwei Attraktionen
Kranker Jaguar eingeschläfert, Giraffe jetzt in Ungarn. Gleichzeitig gibt es einen Plan, die Anlage langfristig zu modernisieren.
(frö) „Mach's gut, Geluk!“, schreibt der Zoo Saarbrücken zum Abschied des Giraffenbullens auf seiner Facebook-Seite. „Nach dem Tod seines Gefährten Yaris im vergangenen Jahr war trotz all der Trauer schnell klar; alleine sollte Geluk nicht bleiben.“Geluk lebt seit dem Wochenende im ungarischen Zoo Gyór. „Das bedeutet doch hoffentlich nicht, dass es in Saarbrücken keine Giraffen mehr geben wird?“, fragt ein Fan.
Im Klartext bedeutet dies genau das: Zunächst können Besucher in Saarbrücken keine Giraffen mehr bewundern. „Die natürliche Lebensart von Giraffen ist das Leben in einer Gruppe“, so Zoodirektor Jakob Kolleck. „So haben wir uns bewusst dafür entschieden, das Tier wieder in eine Herde zu integrieren.“
Der Umzug sei in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) erfolgt. In das ehemalige Giraffengehege ziehen nun die Antilopen. „Dadurch haben sowohl die Antilopen als auch die Zebras künftig mehr Platz“, hieß es.
Zudem musste der Zoo Abschied von Jaguar Badajos nehmen. „Am Ende einer intensiven Diagnostik stand leider eine sehr schlechte Prognose. Schweren Herzens entschieden wir uns, ihn zu erlösen und ihn so vor weiteren Schmerzen zu bewahren.“20 Jahre wäre Badajos dieses Jahr geworden, dies sei ein hohes Alter für einen Jaguar. Bereits im vergangenen Jahr hatte Badajos immer wieder mit altersbedingten Problemen zu kämpfen. „Zurück bleiben Antonia, die sich langsam an die neue Situation gewöhnt, Tierpflegerinnen und Tierpfleger, die seine bis zuletzt zugängliche Art vermissen werden und Besucherinnen und Besucher, die Badajos regelmäßig durch seine prachtvolle Erscheinung staunen ließ“, teilte der Zoo weiter mit.
„Eine sehr traurige Nachricht“, schrieb eine Frau auf der Facebook-Seite und teilte ein weinendes Emoji. „Mein Mitgefühl für all die Menschen, die ihn über Jahre gepflegt, umsorgt und vor allem geliebt haben. Er war so ein wunderschöner Kerl.“
Der Zoo erarbeitet der Stadt zufolge einen Masterplan, um die Anlage langfristig zu modernisieren. Der Plan sei mit einer Vielzahl an Projekten und Umstrukturierungen verbunden, die nun schrittweise vorbereitet und zum Teil schon umgesetzt würden. Der gesamte Plan soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. „Für die Zukunft sehen wir noch viel ungenutztes Potenzial, das wir aktivieren wollen, um eine moderne Tierhaltung mit großen natürlichen
Gehegen zu schaffen und einen Schwerpunkt auf Tiere aus Amerika, Afrika und Europa zu legen“, sagt Zoodirektor Kolleck.
Die neue Ausrichtung des Zoos sieht auch eine moderne Giraffenhaltung vor, an einem anderen Standort mit einer größeren Innenund Außenanlage. Perspektivisch soll der Zoo wieder eine normale Gruppengröße erhalten. Ein weiterer wichtiger Punkt des neuen Masterplans sei der Umbau des Südamerikahauses. „Die Innenanlage der Tapire soll vergrößert werden. Der neue Platz der Piranhas soll im Afrikahaus sein, sie bekommen ein neues Aquarium“, hieß es.