Ein Orchester, das wirklich über Grenzen geht
Ein Konzertabend zwischen Beethoven und Paukenwirbel: Das Orchestre Symphonique SaarLorraine feierte sein 30-jähriges Bestehen.
Grenzen überwinden und Klänge vereinen – auf diese Weise kann man die Grundidee, die vor gut 30 Jahren zur Gründung des Orchestre Symphonique SaarLorraine (OSSL) führte treffend beschreiben. So entschlossen sich im Jahr 1994 das saarländische Orchester Tritonus und das lothringische Orchestre de Sarreguemines, sich zu einem grenzübergreifenden symphonischen Klangkörper zu vereinen und damit die Grundlage für das Orchestre Symphonique SaarLorraine zu schaffen.
In den ersten Jahren nach der Gründung formte sich ein reines Streichorchester. Erst mit der Übernahme der musikalischen Leitung durch den Dirigenten Götz Hartmann im Jahr 2000 wurde das Orchester fortwährend und konsequent erweitert. Die Erweiterung begann zunächst im Bereich der Holz- und Blechbläser und war im Jahr 2010 mit dem Erreichen einer kompletten und stabilen sinfonischen Orchesterbesetzung abgeschlossen, was mit der Umbenennung des entstandenen Klangkörpers in Orchestre Symphonique SaarLorraine einherging.
Seit 30 Jahren besteht das Orchester nun erfolgreich und feierte am Wochenende mit einem gelungenen Festkonzert im Bürgerhaus Dudweiler sein Jubiläum. Zu Konzertbeginn stand das Tripelkonzert in C-Dur op. 56 für Klavier, Violine, Cello und Orchester von Ludwig van Beethoven auf dem Programm, welches das OSSL gemeinsam mit dem Trio Europa, bestehend aus dem Geiger und Chefdirigenten des OSSL, Götz Hartmann, der Pianistin Mirta Herrera und dem Cellisten Jean de
Spengler darbrachte. Während des kompletten Vortags zeigte das Trio ein gelungenes, ausdrucksstarkes wie auch dynamisches Miteinander, wofür sich das Publikum mit
viel Applaus bedankte.
Nach einer hörenswerten Eröffnung folgte die Sinfonie Nr. 96 in Es-Dur mit dem Paukenschlag von Joseph Haydn, mit der das Orchester ein gelungenes Wechselspiel zwischen den einzelnen Stimmen demonstrierte. Mit Ausdrucksstärke, Dynamik und musikalischer Vielseitigkeit ließ das OSSL ein nicht immer harmonisches, aber doch ansprechendes Werk entstehen, was den Abschlussbeifall wirklich verdient hatte.
Sowohl das Orchester als auch das Trio Europa ließen es sich nach großem Applaus natürlich auch nicht nehmen, sich beim Publikum mit Zugaben zu bedanken. Vom Trio Europa gab es das Scherzo aus dem Trio in a-Moll von Louis Théodor Gouvy. Das Orchester selbst bedankte sich mit der Tritsch-TratschPolka von Johann Strauß. Nach zwei Stunden ansprechendem und ausgewogenem Konzertprogramm ging das Jubiläumskonzert des Orchestre Symphique SaarLorraine unter viel Beifall zu Ende.
Es bleibt dem OSSL wirklich zu wünschen, dass es auch in den kommenden Jahren noch viele deutsch-französche Musikerinnen und Musiker für das Ensemble gewinnen kann und den europäischen Gedanken in unserer Region auf musikalischer Ebene deutlich unterstreicht. Denn gerade in der heutigen Zeit ist der europäische Gedanke wichtiger denn je.
Die nächsten Konzerte des OSSL: am Sonntag, 23. Juni, 17 Uhr, Auftritt im Innenhof des Château de Lorentzen in Lorentzen im Krummen Elsass. Am Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, folgt ein Matineekonzert im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken. Infos: www. orchestre-symphonique.de