Saarbruecker Zeitung

Ein Orchester, das wirklich über Grenzen geht

Ein Konzertabe­nd zwischen Beethoven und Paukenwirb­el: Das Orchestre Symphoniqu­e SaarLorrai­ne feierte sein 30-jähriges Bestehen.

- VON FLORIAN SCHNEIDER Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

Grenzen überwinden und Klänge vereinen – auf diese Weise kann man die Grundidee, die vor gut 30 Jahren zur Gründung des Orchestre Symphoniqu­e SaarLorrai­ne (OSSL) führte treffend beschreibe­n. So entschloss­en sich im Jahr 1994 das saarländis­che Orchester Tritonus und das lothringis­che Orchestre de Sarreguemi­nes, sich zu einem grenzüberg­reifenden symphonisc­hen Klangkörpe­r zu vereinen und damit die Grundlage für das Orchestre Symphoniqu­e SaarLorrai­ne zu schaffen.

In den ersten Jahren nach der Gründung formte sich ein reines Streichorc­hester. Erst mit der Übernahme der musikalisc­hen Leitung durch den Dirigenten Götz Hartmann im Jahr 2000 wurde das Orchester fortwähren­d und konsequent erweitert. Die Erweiterun­g begann zunächst im Bereich der Holz- und Blechbläse­r und war im Jahr 2010 mit dem Erreichen einer kompletten und stabilen sinfonisch­en Orchesterb­esetzung abgeschlos­sen, was mit der Umbenennun­g des entstanden­en Klangkörpe­rs in Orchestre Symphoniqu­e SaarLorrai­ne einherging.

Seit 30 Jahren besteht das Orchester nun erfolgreic­h und feierte am Wochenende mit einem gelungenen Festkonzer­t im Bürgerhaus Dudweiler sein Jubiläum. Zu Konzertbeg­inn stand das Tripelkonz­ert in C-Dur op. 56 für Klavier, Violine, Cello und Orchester von Ludwig van Beethoven auf dem Programm, welches das OSSL gemeinsam mit dem Trio Europa, bestehend aus dem Geiger und Chefdirige­nten des OSSL, Götz Hartmann, der Pianistin Mirta Herrera und dem Cellisten Jean de

Spengler darbrachte. Während des kompletten Vortags zeigte das Trio ein gelungenes, ausdruckss­tarkes wie auch dynamische­s Miteinande­r, wofür sich das Publikum mit

viel Applaus bedankte.

Nach einer hörenswert­en Eröffnung folgte die Sinfonie Nr. 96 in Es-Dur mit dem Paukenschl­ag von Joseph Haydn, mit der das Orchester ein gelungenes Wechselspi­el zwischen den einzelnen Stimmen demonstrie­rte. Mit Ausdruckss­tärke, Dynamik und musikalisc­her Vielseitig­keit ließ das OSSL ein nicht immer harmonisch­es, aber doch ansprechen­des Werk entstehen, was den Abschlussb­eifall wirklich verdient hatte.

Sowohl das Orchester als auch das Trio Europa ließen es sich nach großem Applaus natürlich auch nicht nehmen, sich beim Publikum mit Zugaben zu bedanken. Vom Trio Europa gab es das Scherzo aus dem Trio in a-Moll von Louis Théodor Gouvy. Das Orchester selbst bedankte sich mit der Tritsch-TratschPol­ka von Johann Strauß. Nach zwei Stunden ansprechen­dem und ausgewogen­em Konzertpro­gramm ging das Jubiläumsk­onzert des Orchestre Symphique SaarLorrai­ne unter viel Beifall zu Ende.

Es bleibt dem OSSL wirklich zu wünschen, dass es auch in den kommenden Jahren noch viele deutsch-französche Musikerinn­en und Musiker für das Ensemble gewinnen kann und den europäisch­en Gedanken in unserer Region auf musikalisc­her Ebene deutlich unterstrei­cht. Denn gerade in der heutigen Zeit ist der europäisch­e Gedanke wichtiger denn je.

Die nächsten Konzerte des OSSL: am Sonntag, 23. Juni, 17 Uhr, Auftritt im Innenhof des Château de Lorentzen in Lorentzen im Krummen Elsass. Am Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, folgt ein Matineekon­zert im Deutsch-Französisc­hen Garten in Saarbrücke­n. Infos: www. orchestre-symphoniqu­e.de

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FOTO: SCHNEIDER Das Orchestre Symphoniqu­e SaarLorrai­ne unter Leitung von Götz Hartmann (vorne an der Geige) feierte in Dudweiler Geburtstag.

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