Wirbel um Prinzessin Kate geht weiter
Ein offizielles Foto im Kreise ihrer Kinder sollte Gerüchten um den Gesundheitszustand von Prinzessin Catherine ein Ende bereiten. Umso größer war die Aufregung, als bekannt wurde, dass es bearbeitet worden war.
Prinzessin Catherine sitzt in engen Jeans auf der Terrasse ihres Zuhauses unweit von Schloss Windsor. Umringt von ihren Kindern George, Louis und Charlotte lächelt sie in die Kamera. Das Foto wurde am Sonntag anlässlich des Muttertags in Großbritannien auf Instagram veröffentlicht.
Der Schnappschuss sollte die Gerüchteküche um die 42-Jährige endlich zum Verstummen bringen und war mit einer freundlichen Botschaft versehen: „Vielen Dank für die lieben Grüße und die anhaltende Unterstützung in den letzten zwei Monaten. Ich wünsche allen einen schönen Muttertag. C.” Doch die Freude über das Foto hielt nicht lange an.
Nutzer in den Sozialen Medien machten darauf aufmerksam, dass es vermutlich bearbeitet wurde. Am späten Sonntagabend reagierten internationale Bildagenturen. Die Associated Press veröffentlichte eine „kill notification“– so der Fachbegriff für einen Rückzug, weil das Bild möglicherweise manipuliert worden sei. Schließlich strichen auch die Agenturen Getty Images, AFP und Reuters das Foto – mit dem Hinweis auf eine
„Unstimmigkeit in der Ausrichtung von Prinzessin Charlottes linker Hand“. Die Liste der von Experten ausgemachten veränderten Elemente wurde immer länger. Der Druck auf den Palast, sich zu äußern, wuchs.
In einer am Montag veröffentlichten Erklärung entschuldigte sich Kate schließlich für die Verwirrung, die das Familienfoto verursacht habe. Wie viele Amateurfotografen experimentiere sie gelegentlich mit der Bildbearbeitung. Die Prinzessin
habe „geringfügige Änderungen“vorgenommen, hieß es aus Kreisen des Palastes. Viele Beobachter glauben jedoch, dass das Foto mithilfe von Bearbeitungsprogrammen extrem verändert wurde. Dabei könne es sich auch um eine Kombination mehrerer Bilder handeln, so die britische Fotografin Katie Mortimore. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Princess of Wales umringt von ihren Kindern auf dem Stuhl saß, aber ohne ihre Arme um sie zu legen“, nannte sie ein Beispiel. Royal-Korrespondenten betonten, dass dies nicht das erste manipulierte Bild aus dem Palast sei, „aber weil es mit der Krankheit der Prinzessin zusammenfällt, wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet“, so Mortimore.
Die Königshaus-Expertin Pauline Maclaran von der Royal Holloway University of London bezeichnete die Reaktion von Catherine überdies als „kryptisch“. Eine detailliertere Aussage wäre besser gewesen, um Verschwörungstheorien nicht noch weiter anzuheizen. Sie könnte sich etwa vorstellen, dass das Foto bearbeitet wurde, um sicherzustellen,
„Weil es mit der Krankheit der Prinzessin zusammenfällt, wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet.“Katie Mortimore Britische Fotografin
dass alle Kinder ihr schönstes Lächeln zeigen. Eine solche Erklärung würde die Situation eher beruhigen, meinte sie. Graham Smith von der Anti-Monarchie-Gruppe „Republic“sah in dem Foto gar einen Versuch des Palastes, die Öffentlichkeit zu täuschen und Catherine Mayer, Journalistin und Autorin des Bestsellers „Charles III. – Mit dem Herzen eines Königs“betonte, wenn die Royals der Nation wirklich wichtige Werte vorleben wollen, sollten sie ihren Umgang mit den Medien überdenken und auf Transparenz und gewissenhafte Ehrlichkeit setzen. Sie sollten Desinformation bekämpfen und nicht zu ihr beitragen.“