Mint-Lernprojekt kommt ins Saarland
(lck) Teenies aufgepasst: Das Mint-Lernprojekt „Tumo“kommt ins Saarland. Wie Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) am Dienstag in der Landespressekonferenz erläuterte, soll es bereits im Jahr 2025 soweit sein. Hinter „Tumo“versteckt sich ein Ausbildungskonzept, das sich zwischen den Feldern Technik und Design bewegt und sich explizit an Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren richtet. Kostenfrei und auf freiwilliger Basis können Schülerinnen und Schüler bei „Tumo“Fähigkeiten aus verschiedenen Mint-Berichen lernen, im eigenen Tempo weiterentwickeln und ihr Wissen in Workshops festigen, so Barke. Angebote soll es in zehn verschiedenen Lernfeldern geben, darunter Programmieren, Robotic, Musik-Produktion und Animation. „Tumo“hat seinen Ursprung in Armenien, wo das erste Zentrum in einem Park erbaut wurde. Dieser ist nach dem Schriftsteller Hovhannes Tumanyan benannt, wovon sich der Name Tumo ableitet. Inzwischen hat sich „Tumo“als Franchise-Konzept international verbreitet. Nach dem ersten deutschen Standort in Berlin soll nun das Saarland folgen. Geplant ist, so führte Barke aus, ein „Tumo“-Zentrum in Saarbrücken zu eröffnen und sogenannte „Tumo“Boxen als ortsnahe Anlaufstellen in den verbleibenden fünf Saar-Landkreisen einzurichten. Zu Beginn des Projekts soll das Zentrum in der Landeshauptstadt noch in das Haus des Wissens an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Alt-Saarbücken integriert werden. Langfristig sei jedoch ein eigenes Zentrum in der Saarbrücker Innenstadt geplant, so der Wirtschaftsminister.
Mit „Tumo“will das Saarland eine langfristige Strategie verfolgen, junge Menschen für Mint-Berufe zu begeistern und damit gezielt dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Daher richte sich das freiwillige Lernangebot an alle Jugendliche ab der achten Klasse. Ähnlich einer Vereinsmitgliedschaft soll ein Vertrag zwischen den Eltern und „Tumo“geschlossen werden. Daraufhin haben die Kinder die Möglichkeit am Nachmittag oder samstags die Lernzentren zu besuchen. Ein großer Vorteil von „Tumo“sei es, dass die Kinder sich in den verschiedenen Bereichen ausprobieren könnten und so möglicherweise Interessen geweckt werden, die davor noch unentdeckt blieben, meinte Barke. Für die Betreuung im Zentrum und den Boxen sollen landesweit rund 50 Stellen geschaffen werden.
Geplant sei auch, dass Saar-Unternehmen sich am Lernort „Tumo“beteiligen, sowohl mit Projekten als auch finanziell. Laut Barke konnte bereits die Montanstiftung Saar als Partner gewonnen werden. Für fünf Jahre beteilige sich die Stahlindustrie mit je 100 000 Euro an „Tumo“. Mit dem Gewinn weiterer Unternehmen und Stiftungen sei angestrebt, dass sich der Mint-Lernort langfristig selbst finanzieren kann. In den Anfangsjahren rechnet Barke mit einer Anschubfinanzierung des Landes in Höhe von drei Millionen Euro.