DGB Saar appelliert an Stärke der Gewerkschaften
(lck) Während die Sonne am Montagabend langsam hinter den Schienen des Saarbrücker Hauptbahnhofes unterging, versammelten sich im Saarrondo rund 200 Gewerkschaftler, Betriebsräte sowie Vertreter aus Saar-Wirtschaft und -Politik. Dorthin hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund ( DGB) Saarland-Rheinland-Pfalz zum Frühlingsempfang geladen.
Mit Blick auf die Gleise konnte ein Thema des Abends nicht aktueller aufgegriffen werden. Zum andauernden Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn und der damit aufgeflammten Debatte über das Streikrecht betonte Timo Ahr, stellvertretender DGB-Bezirksvorsitzender und SPD-Landtagsabgeordneter: „Streiken tut weh, und das soll es auch. Wer in Zukunft denkt, er könnte die Hand an das Streikrecht legen, an das schärfste Schwert der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der legt die Hand auch an unsere Demokratie.“
Auch den Arbeitskampf der Mitarbeiter des Ford-Suplierparks, der zeitgleich zum DGB-Empfang stattfand, griff Ahr auf. Er sprach all denen sein Mitgefühl aus, die derzeit mit Ungewissheit auf ihren Arbeitsplatz blicken. An die Betroffenen appellierte er, sich gewerkschaftlich zu organisieren. „Man hat am Beispiel Ford gesehen, auch wenn es absolut bescheiden läuft, dass am Ende eine starke Gewerkschaft und ein starker Betriebsrat die Menschen abfedert und auffängt.“
Zudem ging Ahr auf die Schwerpunkte des DGB-Saar in diesem Jahr ein und hob dabei die Kommunalund Europawahl am 9. Juni hervor. Ziel sei es, die Wahlen so zu begleiten, dass die Bürger an die Wahlurnen treten und ihr Kreuz bei einer demokratischen Partei machen.
Auf das Gefühl der Unsicherheit ging auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein. Sie wolle nicht unmittelbar gegen diese Stimmungslage anreden, aber verdeutlichen, dass aus Unsicherheit wieder Vertrauen werden könne, „wenn wir die
Dinge gemeinsam anpacken“. Gewerkschaften und Betriebsräte seien genau der Ort, wo diese Hoffnung zum Tragen komme, so Rehlinger. Als Beispiel führte sie den Strukturwandel der Stahlindustrie an. „Wenn man kämpft, kann man verlieren. Aber wir haben gekämpft, und wir haben gemeinsam gewonnen.“Dies sei eine mutmachende Geschichte, auch wenn die Pläne der SPD-Landesregierung nicht immer so schnell oder in dem Maße gelingen, wie sie sich vorgenommen wurden.