Der Hauptbahnhof ist noch gefährlicher geworden
Bereits 2022 zählte der Bahnhof zu den gefährlichsten in Deutschland. Und die Lage hat sich weiter verschlechtert.
(hgn) Die Zahl der Straftaten an Bahnhöfen und in Zügen hat deutschlandweit erheblich zugelegt. Das geht aus der Kriminalstatistik der Bundespolizei hervor – und betrifft auch den Saarbrücker Hauptbahnhof. Der zählte schon zu den gefährlichsten deutschen Bahnhöfen, und die Lage hat sich noch verschärft. 234 Straftaten gab es demnach 2023, darunter Delikte wie Raub oder gefährliche Körperverletzung. 2022 gab es am Hauptbahnhof 187 Delikte. Diese Steigerung sorgte dafür, dass der Saarbrücker Bahnhof unter den 20 gefährlichsten deutschen Stationen auf Platz 17 rangiert.
Ein Vergleich der täglichen Pendlerströme mit der Zahl der Delikte lässt auf das Risiko schließen, Opfer einer Straftat an einem der jeweiligen Bahnhöfe zu werden. So nutzten mit Abstand die meisten Reisenden den Hamburger Bahnhof. Durchschnittlich würden dort 550 000 Menschen pro Tag gezählt. 29 000 sind es in Saarbrücken.
Doch während Hamburg knapp 19-mal so viele Pendler wie Saarbrücken hat, passieren in der Hansestadt nur dreimal so viele Straftaten wie an der Saar. Weiteres Detail: Deutschland zählt nach DB-Angaben 5700 Bahnhöfe. Hier kommen täglich an die 21 Millionen Menschen vorbei. Zuletzt hatte eine Unternehmenssprecherin angesichts dieser Daten das Risiko verschwindend gering genannt. Der Konzern investiere in Sicherheitspersonal sowie technische Einrichtungen wie Überwachungskameras. Rund 180 Millionen Euro sollen zusätzlich bis 2024 in Videotechnologie fließen, meldet eine Bahn-Sprecherin in Frankfurt/Main. Dabei handle es sich um eine gemeinsame Investition von DB, Bundesinnenministerium sowie Bundespolizei. „Bis Ende 2024 bauen wir die Zahl der Videokameras in Bahnhöfen auf rund 11 000 aus“, heißt es in einer schriftlichen Antwort.