Pistorius bewilligt Hilfsgüter-Abwurf über Gaza
(dpa) Die deutsche Luftwaffe soll sich noch diese Woche mit Transportflugzeugen am Lastenabwurf dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen beteiligen. „Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen“, teilte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit, nachdem er am Mittwoch grünes Licht für den Auftrag gegeben hatte.
Dafür sollen in Frankreich stationierte C-130-Transportflugzeuge Hercules der Bundeswehr eingesetzt werden. Die Bundeswehr stellt zwei dieser Transportflugzeuge bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren könnten. „Zur Wahrheit gehört: Der Abwurf ist nicht ungefährlich“, erklärte Pistorius. „Die dafür vorgesehenen Crews sind für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren.“
Die Bundesregierung habe bereits an Israel appelliert, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, ein Mandat des Bundestages sei für die Hilfsflüge der Luftwaffe nicht nötig, denn es handele sich nicht um einen Auftrag, der mit Waffengewalt durchzusetzen ist.
Unterdessen sprach die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Agnieszka Brugger von einem extrem wichtigen und dringend notwendigen Beitrag. „Ausreichend Hilfe kann aber nur ankommen, wenn die israelische Regierung endlich mehr Grenzübergänge für humanitäre Lieferungen öffnet, wie es auch Außenministerin Annalena Baerbock immer wieder einfordert.“, so Brugger.
Mit dem Einsatz beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt nach Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im französischen Évreux.