Saarbruecker Zeitung

Gelder aus Digitalpak­t gehen zur Neige

Die betreffend­en Gelder sind fast ausgeschöp­ft und die versproche­ne Anschlussf­örderung steht noch aus.

- VON MEY DUDIN UND BIRGIT MARSCHALL

Das meiste Geld ist schon in die Schulen geflossen oder für Digitalisi­erungsproj­ekte bewilligt: Bis Ende 2023 waren laut Bundesbild­ungsminist­erium von Fördergeld­ern in Höhe von insgesamt 6,5 Milliarden Euro aus dem Digitalpak­t Schule fünf Milliarden Euro fest verplant oder ausgegeben.

Über eine Anschlussf­inanzierun­g wird aktuell noch mit den Bundesländ­ern verhandelt. Der bildungspo­litische Sprecher der Unionsfrak­tion, Thomas Jarzombek (CDU), sagte unserer Redaktion: „Dieses erfolgreic­he Programm nicht weiterzuen­twickeln, sondern im Mai ersatzlos auslaufen zu lassen, wäre unverantwo­rtlich.“

Der Digitalpak­t Schule wurde 2019 für fünf Jahre gestartet, um dringend benötigte technische Anschaffun­gen zu fördern. Während der Corona-Pandemie kamen Zusatzprog­ramme hinzu.

Die Gelder wurden genutzt, um schuleigen­es Wlan aufzubauen, interaktiv­e Tafeln (Smartboard­s) anzuschaff­en ebenso wie Tablets. Administra­toren wurden an die Schulen geholt, die sich um die

Technik kümmern. Laut Antwort der Bundesregi­erung auf eine kleine Anfrage der Unionsfrak­tion sind allein für Schulen in Nordrhein-Westfalen Bundesmitt­el in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro geflossen oder verplant.

Schulen in Rheinland-Pfalz wurden mit fast 250 Millionen Euro gefördert, Schulen im Saarland mit gut 50 Millionen Euro, wie aus der Antwort hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegt. CDU-Bildungsex­perte Jarzombek sagte: „Die Mittel sind fast komplett gebunden und der Digitalpak­t Schule hat mittlerwei­le volle Fahrt aufgenomme­n. Das ist wie beim Joggen – der Anfang ist schwer, aber dann gewinnt das Vorhaben an Geschwindi­gkeit.“Er betonte: „Die Investitio­nen der letzten fünf Jahre dürfen nicht ins Leere laufen.“

Dennoch fehle weiterhin eine belastbare finanziell­e Zusage der Bundesregi­erung. „Kommunen und Schulleitu­ngen stehen weiter vor der Frage, wie sie aufgebaute Strukturen, angeschaff­te Geräte und eingestell­te IT-Administra­toren künftig finanziere­n sollen.“In ihrem Koalitions­vertrag hatte die Ampel einen „Digitalpak­t 2.0“mit einer Laufzeit bis 2030 in Aussicht gestellt.

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