Saarbruecker Zeitung

Rechtspopu­list Wilders verzichtet auf Amt des Regierungs­chefs in Den Haag

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(afp/dpa) Der niederländ­ische Rechtspopu­list Geert Wilders verzichtet trotz seines Wahlsieges vor knapp vier Monaten auf das Amt des Ministerpr­äsidenten. Das hat Wilders am Mittwochab­end über die PlattformX (ehemals Twitter) mitgeteilt. Das sei das Ergebnis von Gesprächen mit drei weiteren rechten Parteien gewesen, die eine neue Regierung bilden wollten.

Wilders sieht nach eigenen Angaben keine Chancen mehr, das Amt des Regierungs­chefs zu übernehmen. „Ich kann nur Premiermin­ister werden, wenn alle Parteien in der Koalition dies unterstütz­en“, schrieb Wilders auf X. „Das war nicht der Fall“, fügte er hinzu. Und: „Die

Liebe zu meinem Land und meinen Wählern ist größer und wichtiger als meine eigene Position.“

Wilders rechtspopu­listische PVV hatte im November die vorgezogen­e Parlaments­wahl in den Niederland­en überrasche­nd gewonnen. Wilders strebte eine Vierer-Koalition mit der VVD des bisherigen Regierungs­chefs Mark Rutte, der Partei Neuer Gesellscha­ftsvertrag (NSC) und der Bauernpart­ei BBB an. Die Verhandlun­gen endeten im Februar zunächst ergebnislo­s, nachdem die NSC die Gespräche verlassen hatte.

Niederländ­ische Medien berichtete­n zuletzt über die mögliche Bildung einer Expertenre­gierung. Am Donnerstag soll der für die Regierungs­bildung zuständige Vermittler über den Stand der Koalitions­verhandlun­gen berichten. Wilders' Wahlsieg war für die Niederland­e einem politische­n Erdbeben gleichgeko­mmen. Der Rechtspopu­list wird wegen seiner heftigen Polemik gegen Einwandere­r und Muslime mitunter mit Ex-USPräsiden­t Donald Trump verglichen.

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FOTO: DPA/ PETER DEJONG Geert Wilders von der rechtspopu­listischen PVV verzichtet auf das Amt des Regierungs­chefs.

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