Schneemann Oscar bricht das Eis in der Congresshalle
Eine Musikshow mit den Liedern aus den Filmen „Eiskönigin 1 & 2“begeisterte in Saarbrücken zu Beginn der Woche sowohl große als auch kleine Besucher.
Auf der großen LEDLeinwand in der Saarbrücker Congresshalle ist ein Märchenschloss zu sehen während auf der „gefrorenen Bühne“einige Eiskunstläufer ihre Runden drehen und Akrobaten Hebefiguren zeigen: Wer am Montagabend mit der Hamburger Disney-Musical-Version des Kino- und Kinder-Hits gerechnet hatte, musste sich erst in die – trotzdem gelungene – Adaption der Produktion „Die Eiskönigin 1 & 2. Music Show on Ice“einfinden.
Doch auch das anfängliche Eis im Publikum war nach ein paar Liedern und den akrobatischen Höhepunkten schnell gebrochen. Auch wenn es sich bei der Show im Grunde um eine Veranstaltung handelte, die wohl vor allem für Kinder gedacht war, zog sie auch viele ältere Fans an. Die Congresshalle war nahezu
ausverkauft. Der Höhepunkt der Show war allerdings immer wieder das Erscheinen des wohl bekanntesten und nettesten Schneemannes der Disney-Welt: Wenn Olaf seine
Songs schmetterte, freuten sich alle im Saal.
Denn dieser Schneemann überzeugte mit Charme und Witz – sogar die eigentlich gefährlichen Wölfe waren vor seinen Gags nicht sicher und konnten ihm nichts Böses anhaben. Dabei träumte Olaf doch eigentlich nur von seinem nächsten Urlaub im sonnigen Süden. Im Norden ist es einfach zu kalt.
Auch die beiden Schwestern Elsa und Anna litten unter der Kälte. Doch während Elsa sich verstört zurückzog und sich zur Eiskönigin krönen ließ, um ihre eigenen magischen Kräfte zu stärken, und eine gelungene Version des Klassikers „Let it go“anstimmte, flüchtete sich die eher zurückhaltende Anna in ihre – endlich passende – Beziehung zu Kristoff, der seinem Rentier mit einem Augenzwinkern mitteilen musste, dass Anna ihm doch irgendwie besser gefalle als er.
Die Gesangsdarbietungen waren zumeist passabel. Kindgerechte Sopranstimmen, die nur selten ein wenig zu schrill wirkten und humorvolle Einlagen der männlichen Protagonisten passten problemlos ins Disney-Schema und begeisterten die vielen Kinder im Saal, die zum Teil selbst in Märchenkostümen auftauchten. Die „Eiskönigin“und ihre Freunde sorgten nicht nur dafür, dass wohl viele ihrer jüngsten Fans am Dienstag etwas müde in die Schule kamen, sondern brachten die Congresshalle auch ein wenig an ihre Grenzen. Auf den nicht ansteigenden Reihen im Innenraum mussten viele ihre Köpfe strecken oder auf den Schoß von Mama oder Papa wechseln, um das Geschehen auf der Bühne mitverfolgen zu können.
Auch die Akrobatik in der Show war für jedes Alter gestaltet: Seiltanznummern auf einem schwebenden Balken und einer Wippe, eine Rollschuh-Akrobatik-Nummer eines Duos mit einer rotierenden Artistin – und nicht zu vergessen: die humorvolle Jonglage-Einlage der Trolle – sorgten für beste Unterhaltung.
Lediglich die chronologische Reihenfolge der Lieder wurde an diesem Abend im Vergleich zum Original wie schon kürzlich bei der Aufführung des Disney-Klassikers „Der König der Löwen“in der Congresshalle durchbrochen. Wer einen analog durchdachten Plot erwartete, ging wohl ein wenig irritiert nach Hause. Die Kinder im Saal störte dies jedoch nicht. Ihr großer Held Olaf entwickelte sich zu einem echten Entertainer. Kein Wunder also, dass auch er als Zugabe in dem Hit „Let it go“einen Solo-Part übernahm – bis alle anderen des Ensembles einstimmten.
Die Fans dürfen sich bereits auf 2025 freuen. Dann wird es erneut eine Show des Ensembles in Saarbrücken geben.