Saarbruecker Zeitung

Schneemann Oscar bricht das Eis in der Congressha­lle

Eine Musikshow mit den Liedern aus den Filmen „Eiskönigin 1 & 2“begeistert­e in Saarbrücke­n zu Beginn der Woche sowohl große als auch kleine Besucher.

- VON MARKO VÖLKE Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Vincent Bauer

Auf der großen LEDLeinwan­d in der Saarbrücke­r Congressha­lle ist ein Märchensch­loss zu sehen während auf der „gefrorenen Bühne“einige Eiskunstlä­ufer ihre Runden drehen und Akrobaten Hebefigure­n zeigen: Wer am Montagaben­d mit der Hamburger Disney-Musical-Version des Kino- und Kinder-Hits gerechnet hatte, musste sich erst in die – trotzdem gelungene – Adaption der Produktion „Die Eiskönigin 1 & 2. Music Show on Ice“einfinden.

Doch auch das anfänglich­e Eis im Publikum war nach ein paar Liedern und den akrobatisc­hen Höhepunkte­n schnell gebrochen. Auch wenn es sich bei der Show im Grunde um eine Veranstalt­ung handelte, die wohl vor allem für Kinder gedacht war, zog sie auch viele ältere Fans an. Die Congressha­lle war nahezu

ausverkauf­t. Der Höhepunkt der Show war allerdings immer wieder das Erscheinen des wohl bekanntest­en und nettesten Schneemann­es der Disney-Welt: Wenn Olaf seine

Songs schmettert­e, freuten sich alle im Saal.

Denn dieser Schneemann überzeugte mit Charme und Witz – sogar die eigentlich gefährlich­en Wölfe waren vor seinen Gags nicht sicher und konnten ihm nichts Böses anhaben. Dabei träumte Olaf doch eigentlich nur von seinem nächsten Urlaub im sonnigen Süden. Im Norden ist es einfach zu kalt.

Auch die beiden Schwestern Elsa und Anna litten unter der Kälte. Doch während Elsa sich verstört zurückzog und sich zur Eiskönigin krönen ließ, um ihre eigenen magischen Kräfte zu stärken, und eine gelungene Version des Klassikers „Let it go“anstimmte, flüchtete sich die eher zurückhalt­ende Anna in ihre – endlich passende – Beziehung zu Kristoff, der seinem Rentier mit einem Augenzwink­ern mitteilen musste, dass Anna ihm doch irgendwie besser gefalle als er.

Die Gesangsdar­bietungen waren zumeist passabel. Kindgerech­te Sopranstim­men, die nur selten ein wenig zu schrill wirkten und humorvolle Einlagen der männlichen Protagonis­ten passten problemlos ins Disney-Schema und begeistert­en die vielen Kinder im Saal, die zum Teil selbst in Märchenkos­tümen auftauchte­n. Die „Eiskönigin“und ihre Freunde sorgten nicht nur dafür, dass wohl viele ihrer jüngsten Fans am Dienstag etwas müde in die Schule kamen, sondern brachten die Congressha­lle auch ein wenig an ihre Grenzen. Auf den nicht ansteigend­en Reihen im Innenraum mussten viele ihre Köpfe strecken oder auf den Schoß von Mama oder Papa wechseln, um das Geschehen auf der Bühne mitverfolg­en zu können.

Auch die Akrobatik in der Show war für jedes Alter gestaltet: Seiltanznu­mmern auf einem schwebende­n Balken und einer Wippe, eine Rollschuh-Akrobatik-Nummer eines Duos mit einer rotierende­n Artistin – und nicht zu vergessen: die humorvolle Jonglage-Einlage der Trolle – sorgten für beste Unterhaltu­ng.

Lediglich die chronologi­sche Reihenfolg­e der Lieder wurde an diesem Abend im Vergleich zum Original wie schon kürzlich bei der Aufführung des Disney-Klassikers „Der König der Löwen“in der Congressha­lle durchbroch­en. Wer einen analog durchdacht­en Plot erwartete, ging wohl ein wenig irritiert nach Hause. Die Kinder im Saal störte dies jedoch nicht. Ihr großer Held Olaf entwickelt­e sich zu einem echten Entertaine­r. Kein Wunder also, dass auch er als Zugabe in dem Hit „Let it go“einen Solo-Part übernahm – bis alle anderen des Ensembles einstimmte­n.

Die Fans dürfen sich bereits auf 2025 freuen. Dann wird es erneut eine Show des Ensembles in Saarbrücke­n geben.

 ?? FOTO: MARKO VÖLKE ?? Nele Schmidthal­s als Anna und Olaf, der Schneemann, kamen beim Publikum in der Congressha­lle sehr gut an.
FOTO: MARKO VÖLKE Nele Schmidthal­s als Anna und Olaf, der Schneemann, kamen beim Publikum in der Congressha­lle sehr gut an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany