Sophie Breyer sieht Saarbrücken anders
Die Vermessungstechnikerin erfasst hochpräzise mit modernen Geräten wichtige Punkte im Stadtgebiet.
(bub) Bei der Vermessungstechnik stehe Präzision an oberster Stelle. Bei der Vermessung der Stadt müsse alles ganz genau stimmen. Verschiebungen um zwei Zentimeter könnten am Ende große Probleme verursachen. Das sagt Sophie Breyer.
Die 28-Jährige hat ihre Ausbildung zur Vermessungstechnikerin als Landesbeste abgeschlossen. An ihrem Arbeitsplatz, dem Vermessungs- und Geoinformationsamt der Stadt Saarbrücken, wird die Stadt für verschiedene Baumaßnahmen vermessen.
Unterschiedliche Abteilungen hat die Riegelsbergerin während ihrer Ausbildung durchlaufen. In der Abteilung für Ingenieurvermessungen gehe es darum, Straßen in Höhe und Weite zu vermessen. Im zweiten Lehrjahr war Sophie Breyer im Bereich der „Kataster“beschäftigt. Dort gehe es um die Vermessung von Grundstücksgrenzen. Im dritten Lehrjahr stand die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung an, galt es Ingenieurmessungen korrekt vorzunehmen und Grafiken zu erarbeiten.
„Die Arbeit ist sehr abwechslungs
reich. Es gibt Schreibtischarbeit, man ist aber auch viel draußen unterwegs. Man ist immer woanders und kommt viel herum“, sagt Breyer beim Blick zurück auf ihre Ausbildung. Auf deren Ende, die Prüfung, hat Breyer sich offenbar gut vorbereitet. „Ich wollte es so gut machen, wie ich kann. Es ging mir jedoch nicht darum, besser zu sein als die anderen“, berichtet die Technikerin. Die Ausgebildete möchte
im städtischen Vermessungsamt bleiben. Das liege am angenehmen Arbeitsumfeld und dem Team. Die Zusammenarbeit sei sowohl im Innen- als auch im Außendienst von großer Bedeutung. Da die Detailarbeit sehr wichtig sei und am Ende alles stimmen müsse, helfe man sich oft gegenseitig, um nur ja kein Detail zu übersehen. „Während der Ausbildung durfte man Fehler machen und aus diesen lernen. Wenn man schüchtern ist, ist es oft schwer, einen Fehler einzugestehen. Während der Ausbildung kam jedoch immer eine positive, wohlwollende Reaktion zurück. Die Ausbildung hat mir Ängste genommen und mich offener gemacht“, sagt Breyer.
Das Studium sei für Abiturienten kein Muss. „Die Ausbildung ist eine ebenso gute Möglichkeit wie ein Studium. Es wird einem oft vermittelt, wer nicht studiert, nutze sein Potenzial nicht. Dabei ist doch eine Ausbildung für viele das Richtige.“
Vermessungstechniker seien an vielen Stellen gefordert. Draußen bei Wind und Wetter beim Vermessen oder beim Grenzsteinesetzen lerne man die Stadt kennen und sei körperlich aktiv. Technisches Interesse und mathematisches Verständnis würden im Berufsalltag eines Vermessungstechnikers ebenfalls benötigt. Präzisionsarbeiten oder der Einsatz verschiedener Programme im Büro seien ein gutes Training für den Verstand, meint Breyer.