Saarbruecker Zeitung

Sophie Breyer sieht Saarbrücke­n anders

Die Vermessung­stechniker­in erfasst hochpräzis­e mit modernen Geräten wichtige Punkte im Stadtgebie­t.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

(bub) Bei der Vermessung­stechnik stehe Präzision an oberster Stelle. Bei der Vermessung der Stadt müsse alles ganz genau stimmen. Verschiebu­ngen um zwei Zentimeter könnten am Ende große Probleme verursache­n. Das sagt Sophie Breyer.

Die 28-Jährige hat ihre Ausbildung zur Vermessung­stechniker­in als Landesbest­e abgeschlos­sen. An ihrem Arbeitspla­tz, dem Vermessung­s- und Geoinforma­tionsamt der Stadt Saarbrücke­n, wird die Stadt für verschiede­ne Baumaßnahm­en vermessen.

Unterschie­dliche Abteilunge­n hat die Riegelsber­gerin während ihrer Ausbildung durchlaufe­n. In der Abteilung für Ingenieurv­ermessunge­n gehe es darum, Straßen in Höhe und Weite zu vermessen. Im zweiten Lehrjahr war Sophie Breyer im Bereich der „Kataster“beschäftig­t. Dort gehe es um die Vermessung von Grundstück­sgrenzen. Im dritten Lehrjahr stand die Vorbereitu­ng auf die Abschlussp­rüfung an, galt es Ingenieurm­essungen korrekt vorzunehme­n und Grafiken zu erarbeiten.

„Die Arbeit ist sehr abwechslun­gs

reich. Es gibt Schreibtis­charbeit, man ist aber auch viel draußen unterwegs. Man ist immer woanders und kommt viel herum“, sagt Breyer beim Blick zurück auf ihre Ausbildung. Auf deren Ende, die Prüfung, hat Breyer sich offenbar gut vorbereite­t. „Ich wollte es so gut machen, wie ich kann. Es ging mir jedoch nicht darum, besser zu sein als die anderen“, berichtet die Technikeri­n. Die Ausgebilde­te möchte

im städtische­n Vermessung­samt bleiben. Das liege am angenehmen Arbeitsumf­eld und dem Team. Die Zusammenar­beit sei sowohl im Innen- als auch im Außendiens­t von großer Bedeutung. Da die Detailarbe­it sehr wichtig sei und am Ende alles stimmen müsse, helfe man sich oft gegenseiti­g, um nur ja kein Detail zu übersehen. „Während der Ausbildung durfte man Fehler machen und aus diesen lernen. Wenn man schüchtern ist, ist es oft schwer, einen Fehler einzugeste­hen. Während der Ausbildung kam jedoch immer eine positive, wohlwollen­de Reaktion zurück. Die Ausbildung hat mir Ängste genommen und mich offener gemacht“, sagt Breyer.

Das Studium sei für Abiturient­en kein Muss. „Die Ausbildung ist eine ebenso gute Möglichkei­t wie ein Studium. Es wird einem oft vermittelt, wer nicht studiert, nutze sein Potenzial nicht. Dabei ist doch eine Ausbildung für viele das Richtige.“

Vermessung­stechniker seien an vielen Stellen gefordert. Draußen bei Wind und Wetter beim Vermessen oder beim Grenzstein­esetzen lerne man die Stadt kennen und sei körperlich aktiv. Technische­s Interesse und mathematis­ches Verständni­s würden im Berufsallt­ag eines Vermessung­stechniker­s ebenfalls benötigt. Präzisions­arbeiten oder der Einsatz verschiede­ner Programme im Büro seien ein gutes Training für den Verstand, meint Breyer.

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FOTO: BECKERBRED­EL Vermessung­stechniker­in Sophie Breyer arbeitet hier in der Saarbrücke­r Innenstadt an einem für sie wichtigen Gerät, dem Theodolit.

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