Skatspieler kürten ihre Landesmeister
Bei den Herren war Jörg Hartmann von „Grand Ouvert“Dudweiler der Beste unter 45 Teilnehmern.
Premiere in der Hargarter Weidentalhalle: Erstmals fanden dort die saarländischen Einzelmeisterschaften im Skat statt. Organisiert hatten das Turnier die Skatfreunde Hargarten unter ihrem rührigen Vorsitzenden Roland Berwian. 80 Teilnehmer gingen dort an zwei Tagen an den Start, und zwar in den Alters- und Wettkampfklassen Herren, Damen, Senioren (ab 62 Jahre) und junge Leute (bis 35 Jahre). Viele von ihnen konnten sich mit ihrer Teilnahme und im Falle einer guten Platzierung für die südwestdeutschen Meisterschaften qualifizieren, die am 20. und 21. April in Manderscheid stattfinden werden. Denn aufgrund einer festen Quotenregelung nehmen pro Alters- und Wettkampfklasse 40 Prozent derjenigen, die beim Meisterschaftsturnier angetreten sind, auf den Titelkämpfen an der nächsthöheren Ebene teil, erläutert Roland Berwian.
Bei den Herren war Jörg Hartmann von „Grand Ouvert“Dudweiler der Beste unter 45 Startern. Der 58-Jährige – er spielt seit seinem sechsten Lebensjahr – siegte vor Alwin Scholer und Julius Hemrich, beide von den Skatfreunden Hargarten, sowie vor Andreas Träm von den Skatfreunden Stennweiler, dem Spielleiter des Skatverbandes Rheinland-Pfalz/ Saarland.
Bei den Damen (sechs Teilnehmerinnen) siegte Karin Grewenig („Grand Hand“Ottweiler) vor Heike Günkel-Kirsch und Andrea Jung sowie Gabriele Hewer-Löwen, alle von „Karo Dame“St. Ingbert. Bei den Senioren, hier gab es 28 Starter, hatte Hans-Peter Schmidt von den Skatfreunden Hargarten die Nase vorn vor Peter Schnabrich vom Skatclub Alt-Saarbrücken, Klaus-Peter Alt von den Skatfreunden Stennweiler, und Bernd Gössel von den Skatfreunden Saarbrücken. Dieser Verein stellt mit zwei Teams in der zweiten Bundesliga im Übrigen die ranghöchsten Mannschaften im Saarland bei diesem Kartenspiel. Aber auch die gastgebenden Skatfreunde Hargarten sind mit ihren Mannschaften gut im Rennen, zwei Teams treten in der Regionalliga an, allein vier der 16 Mannschaften in der Saarlandliga als höchster saarländischer Klasse kommen aus Hargarten. Wie Roland Berwian weiter erläuterte, treten in einer Mannschaft vier Spielerinnen oder Spieler an, dazu gibt es noch die Einzelwertung sowie die Tandemwertung, bei der zwei Akteure gemeinsam die Partien bestreiten.
Bei dem Turnier in Hargarten wurden die Titelträger in der Einzelwertung gesucht. Ältester Starter dort war Otto Schmitt (86) vom Skatclub Alt-Saarbrücken, jüngster Paul Becker (28) aus Rissenthal. Der Papa habe ihm das Skatspielen beigebracht, erzählt er am Rande der Partien. Über das Turnier in Hargarten haben sich nun 18 Teilnehmer in der Herrenkonkurrenz, zwölf Starter unter den Senioren, vier Starterinnen in der Damenwertung und vier Spieler aus der Klasse „Junge Leute“für die südwestdeutschen Meisterschaften qualifiziert. Dort haben sie die Möglichkeit, den Sprung zu den deutschen Meisterschaften zu schaffen, die in Magdeburg stattfinden werden. Roland Berwian war selbst schon bei zwei dieser Bundesturniere dabei: „Das ist immer ein Highlight, da kommen fast 500 Spieler aus ganz Deutschland zusammen“, erzählt der 65-Jährige.
Seit über zehn Jahren ist er Vorsitzender des Hargarter Vereins, der aus den Skatfreunden Nalbach-Piesbach hervorgegangen ist. „Unsere damalige Spielstätte in der Gemeinde Nalbach stand nicht mehr zur Verfügung, darum sind wir nach Hargarten gewechselt.“Hier, in der Flachsstube, die zur Weidentalhalle gehört, laden die Skatfreunde jeden dritten Mittwoch zum Preisskat-Turnier ein. Außerdem organisieren sie jeden ersten Montag im Monat (außer an Feiertagen) ein Turnier in der „Sternschenke“in Nalbach, und an jedem letzten Donnerstag im Monat wird im Clubheim der Tennisfreunde Oppen Skat gespielt. „Wir hatten da zuletzt zwischen 30 bis fast 40 Teilnehmer an den Terminen, was für ein Preisskat wirklich beachtlich ist“, sagt Berwian.
Knapp 30 Mitglieder zählt sein Verein, darunter zwei Frauen. „Corona mit all den Einschränkungen war für den Skatsport eine schwere Belastung, aber so allmählich kommt zumindest unser Verein wieder auf die Beine.“Für ihn und sein Helferteam war das erste Meisterschaftsturnier in eigener Halle eine echte Herausforderung, drei Tage lang waren die Skatfreunde mit Unterstützung ihrer Familien im Einsatz. Doch der Aufwand zahlte sich aus, so Berwian: „Die Teilnehmer waren hochzufrieden, wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen.“