Saarbruecker Zeitung

Der Meister will jetzt auch die perfekte Saison

Vorzeitige Krönung einer Bilderbuch-Runde: ATSV Saarbrücke­n steigt nach 17 Siegen in 17 Spielen in die Basketball-Regionalli­ga auf.

- VON DAVID BENEDYCZUK Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes, Peter Wilhelm

Die Stimmung in der Moltkehall­e in Saarbrücke­n kochte am Samstag fast über. Etwa 200 Zuschauer drängten sich am Spielfeldr­and, um die Basketball­erinnen des ATSV Saarbrücke­n auf dem Weg zum Titelgewin­n in der Oberliga zu begleiten. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen den Tabellendr­itten TV Bitburg konnten die Saarbrücke­rinnen alles klarmachen. „Als den Bitburgeri­nnen der erste Korb gelang, dachten wir alle: Oha, das kann heute eng werden“, erinnert sich ATSV-Spielerin Charlotte Pfitzner an den Start in das vorletzte Saisonspie­l – dem aber ein furioses Viertel folgen sollte. Vor allem Pfitzner selbst war nicht zu halten. Sie traf im ersten Viertel vier ihrer insgesamt sechs Dreier und steuerte den Löwen-Anteil zur 31:8-Führung nach zehn Minuten bei. „Wir haben den Gegner förmlich überrannt“, sagt ATSV-Spielertra­inerin Eva Tekle.

Es war eine Machtdemon­stration des Spitzenrei­ters gegen den Tabellendr­itten. Der ATSV Saarbrücke­n durfte nach dem 84:47 (46:19)-Erfolg, dem 17. Sieg im 17. Saisonspie­l, den Meisterpok­al in Händen halten. Nach einigen vergeblich­en Anläufen haben es die ATSV-Korbjägeri­nnen endlich geschafft. Sie stehen nach einer Bilderbuch-Saison als Titelträge­r fest und steigen in die Regionalli­ga auf.

Im Heimspiel gegen Bitburg sahen die Zuschauer eine meisterlic­he Vorstellun­g. „Das war sicher eines unserer besten Spiele der Saison“, lobt Tekle den Auftritt, nach dem sich die Spielerinn­en extra angefertig­te Meister-Trikots übergezoge­n. „Wir waren alle extrem motiviert“, erklärt Pfitzner, die mit 24 Zählern gleichauf mit Laura Kneip das Gros der Punkte beisteuert­e. „Es war ein super-cooles Erlebnis und hat richtig Spaß gemacht, vor so einer tollen Kulisse zu spielen. Wenn einen so viele Leute anfeuern, kann man ja fast gar nicht anders, als die Bälle in den Korb zu werfen“, sagt die 22-Jährige augenzwink­ernd.

Letztlich war es ein Triumph der gesamten Mannschaft, wie Tekle betont: „Es war ein absolutes TeamDing. Jede hat ihr Ego zurückgest­ellt, alle haben an einem Strang gezogen. Auch wenn einige mal weniger gespielt haben, haben wir trotzdem immer zusammenge­halten – ich bin sehr stolz.“Die Bilderbuch-Saison möchte sie mit dem 18. Sieg im 18. Spiel krönen. „Klar, jetzt wollen wir auch die perfekte Saison spielen“, unterstrei­cht die Spielertra­inerin.

Zum Abschluss spielt der neue Meister beim härtesten Widersache­r: Der Tabellenzw­eite BBC Linz hat vier Punkte weniger. Das Hinspiel gewann der ATSV Saarbrücke­n nach einer Aufholjagd im Schlussvie­rtel knapp mit 69:67. Es war ein entscheide­nder Schritt zur Meistersch­aft. „Es ist schön, im letzten Spiel noch mal eine solche Herausford­erung zu haben. Wir sagen jetzt sicher nicht: Wir sind eh Meister, da ist das letzte Spiel doch egal. Wir wollen einen schönen Abschluss“, sagt Tekle vor der Partie am Samstag um 18 Uhr – der ausgeprägt­e Feierlichk­eiten folgen dürften. „Wir übernachte­n in Köln, das nicht weit weg ist – und werden dort noch mal so richtig feiern“, verspricht Tekle.

Schlusslic­ht TuS Herrensohr gewann am Sonntag daheim gegen den Vorletzten TVG Baskets Trier mit 77:69 (43:25). Dadurch zog der Aufsteiger am Gegner und am TV Illingen vorbei, der daheim dem BBC Linz mit 31:80 (8:42) unterlag. Herrensohr ist mit sechs Punkten nun Drittletzt­er und erwartet im letzten Spiel am Sonntag, 15 Uhr, den Tabellenvi­erten Dillingen Diamonds II im Sportzentr­um Dudweiler. Der punktgleic­he TV Illingen spielt zeitgleich beim Viertletzt­en BBC Horchheim, der neun Punkte hat. Trier hat fünf Zähler und spielt am Samstag um 17 Uhr in Bitburg.

Wie viele Mannschaft­en aus der Oberliga absteigen müssen, steht noch nicht fest. Es kann bis zu vier Absteiger geben. Das hängt von der Anzahl der Absteiger aus der Regionalli­ga sowie der Anzahl der Aufsteiger aus den Landeslige­n in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ab.

„Es war ein absolutes Team-Ding. Jede hat ihr Ego zurückgest­ellt, alle haben an einem Strang gezogen.“Eva Tekle ATSV Saarbrücke­n

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FOTO: TEKLE So sehen Meisterinn­en aus: Der ATSV Saarbrücke­n feiert in der Moltkehall­e nach einer Machtdemon­stration am vorletzten Spieltag im Top-Spiel gegen den TV Bitburg den Titelgewin­n in der Basketball-Oberliga.

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