Saarbruecker Zeitung

E-Bikes auf demVormars­ch

Die Dokumentat­ion „ Streit ums Fahrrad“beschäftig­t sich mit dem Rad als Verkehrsmi­ttel.

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ry) 2024 ist das europäisch­e Jahr des Fahrrads. Es ist wichtiger Teil der Verkehrswe­nde und soll als vollwertig­es Verkehrsmi­ttel anerkanntw­erden. Doch oft fehlt derRaumfür eine sichereVer­kehrsteiln­ahme, egal ob zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto.

In Deutschlan­d gibt es fast 83 Millionen Fahrräder, fast jedes zweite neu verkaufte Rad hat einen Motor. Damit steigt jedoch auch die Zahl der Verkehrsun­fälle stark an, um mehr als 60 Prozent bei E-Bikes. BeimAusbau der Fahrradinf­rastruktur hinkt Deutschlan­d hinterher.

Das Fahrrad gilt vielen nicht mehr nur als umweltfreu­ndlicher Alltagshel­fer, sondern auch als heiß diskutiert­es Statussymb­ol. Soziologe Ansgar Hudde von derUnivers­ität Köln hat erforscht, dass Menschen, je gebildeter und urbaner sie sind, auch desto häufiger radeln. Dies verstärke noch die bestehende­n sozialen und gesundheit­lichenUnte­rschiede. Unfallfors­cher Siegfried Brockmann verweist auf die hohen Unfallzahl­en mit E-Bikes sowie auf bislang fehlende Infrastruk­turen in Deutschlan­d. Doch wie schafft man eine bessere Mobilität, ohne sich dabei gegenseiti­g auszuspiel­en? Professori­n Angela Francke von derUnivers­itätKassel erläutert wiederum vielverspr­echende neue Verkehrsko­nzepte in Deutschlan­d

und Europa, die Teil der Lösung sein könnten.

Wie fährt es sich als Radfahrer in der Stadt, wie auf dem Land ohne eigenen Radweg? Das soll ein Experiment in Berlin und im brandenbur­gischen Kremmen-Linum untersuche­n. Was können wir von anderen europäisch­en Städten lernen? Sevilla ist binnen weniger JahrezumVo­rreiter in SachenRadv­erkehr mutiert. In Amsterdame­rläutert Städteplan­erinDr. Meredith Glaser, inwiefern Fahrradfah­ren in

den Niederland­en schon immer auch eine politische und soziale Komponente hat.

Utrecht gilt mit dem meistbefah­renen Radweg Europas und dem größten Parkhaus der Welt als leuchtende­s Vorbild. Doch gleichzeit­ig fühlen sich auch dort immer mehr Menschen unsicher, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Sie pochen lautstark auch auf ihre Rechte für mehr Lebensqual­ität und mehr Sicherheit im Straßenver­kehr.

Nachdem die Dokumentat­ion „Streit ums Fahrrad – Wem gehört die Straße?“von Timo Gramer relevante wissenscha­ftliche Fragen zum Thema beantworte­t hat, diskutiert Journalist und Fernsehmod­erator Gert Scobel die Angelegenh­eit im Anschluss im Rahmen seiner Sendung mit seinen Gästen, die aus unterschie­dlichen wissenscha­ftlichen Diszipline­n stammen.

Streit ums Fahrrad – Wem gehört die Straße? 20.15 Uhr, 3SAT

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FOTO: ZDF/FELIX GREIF Experiment in Kremmen-Linum: Kristin Garner testet, wie gefährlich Überholvor­gänge auf Landstraße­n ohne Radweg sind.

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