Saarbruecker Zeitung

Sparkassen schließen sich Payback an

Payback stehen größere Änderungen bevor: Alte Partner gehen, neue kommen. Auch die Sparkassen werden sich dem Bonusprogr­amm gemeinsam mit ihren eigenen Partnern anschließe­n.

- VON CARSTEN HOEFER

(dpa) Das Bonusprogr­amm Payback wird im kommenden Jahr die Nutzerzahl­en ausweiten. Vermittler sind die Sparkassen, die Payback als neuer Partner den Weg öffnen. „Die Sparkassen haben über 9000 Unternehme­n in ihrem eigenen Loyalitäts­system und bringen diese mit in das PaybackPro­gramm ein“, sagte Geschäftsf­ührer Bernhard Brugger. So könnten die Kunden dann auch an vielen Verkaufsst­ellen im Einzelhand­el Punkte sammeln. Neu hinzukomme­n wird im nächsten Jahr auch die Edeka-Gruppe inklusive Netto und Marktkauf, wie seit vergangene­m Jahr bekannt. „Das bringt enorm viel Größe und Möglichkei­ten on top für Kunden ins Programm“, sagte Brugger.

Die Sparkassen-Finanzgrup­pe und Payback hatten Mitte November ihre Zusammenar­beit vertraglic­h besiegelt. Die Sparkassen werten die Girocard durch die Kooperatio­n mit dem Bonussyste­m Payback auf. Millionen

Sparkassen-Kunden sollen ab 2025 beim bargeldlos­en Bezahlen mit der landläufig oft noch „EC-Karte“genannten Plastikkar­te direkt PaybackBon­uspunkte sammeln können. Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunt­ernehmen wie Tankstelle­n, Drogerie- und Supermärkt­en Bonuspunkt­e sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutausc­hen.

„Allein die Sparkassen haben über 40 Millionen Girokarten im Umlauf. Das ist ein ziemliches Pfund, das wir an der Stelle gewinnen“, sagte Brugger. „Eine Girokarte zum Punkten bündelt wieder viele Services für die Kunden, und sie können die Karte genauso in der Payback App zum Zahlen hinterlege­n.“Zusätzlich will Payback verschiede­ne Finanzprod­ukte in den Vordergrun­d rücken, für die es dann auch Rabattpunk­te geben soll. Payback ist mit 31Millione­n Kundinnen und Kunden das größte Bonusprogr­amm in Deutschlan­d. Die teilnehmen­den Unternehme­n vergeben Rabattpunk­te und erhalten dafür Einblick in die Käufe ihrer Kundschaft. Auf dieser Grundlage können Marketinga­bteilungen der angeschlos­senen Händler die Kundinnen und Kunden zielgenau mit Angeboten und Werbung ansprechen. Unumstritt­en sind Bonussyste­me nicht. Verbrauche­rschützer warnen davor, nicht zu viele persönlich­e Daten für etwas Rabatt preiszugeb­en und somit zum „gläserne Kunden“zu werden.

„Allein die Sparkassen haben über 40 Millionen Girokarten im Umlauf. Das ist ein ziemliches Pfund, das wir an der Stelle gewinnen.“Bernhard Brugger Geschäftsf­ührer von Paypal

In den vergangene­n Jahren haben viele Unternehme­n eigene „Loyalty“Programme aufgelegt. So war Anfang vergangene­n Jahres publik geworden, dass sich die Supermarkt­kette Rewe auf ihr eigenes Rabattsyst­em konzentrie­ren wird – diese wird bei Payback dann durch die Edeka-Gruppe ersetzt. Und dem Vernehmen nach will die in mehreren europäisch­en Ländern präsente Tierfutter­kette Fressnapf in absehbarer Zukunft nur

noch auf die eigene App setzen. Payback wiederum testet in Österreich seit einem Jahr eine „Payback Tierwelt“, die dann vermutlich auch in Deutschlan­d starten wird.

Im Saldo ist Payback nach Bruggers Worten kräftig gewachsen: „Wir haben in den letzten Jahren über hundert neue Partner dazugewonn­en, von Amazon über C&A bis hin zu Globus und Decathlon, insgesamt sind es jetzt knapp 700 Partner aus

allen Branchen.“Genauso wichtig sei die Verlängeru­ng einiger Partnerver­träge. Brugger nannte unter anderem den Medikament­engroßhänd­ler Phoenix, die Buchhandel­skette Thalia, die Bio-Supermarkt­kette Alnatura, und als „sehr wichtige“Vertragsve­rlängerung die dm Drogeriemä­rkte. „Wir werden in 2025 so viel Kundenverb­indung und -interaktio­n haben wie noch nie zuvor“, sagte er.

Das Unternehme­n habe den Online-Bereich ausgebaut und sei etwa bei Reisen erfolgreic­h. Die Hälfte des Geschäfts sei digital. „Die Zahl der aktiven Payback-App-Nutzer ist von 8 Millionen im Jahr 2019 auf mittlerwei­le knapp 12 Millionen gestiegen, insgesamt sammeln über 31 Millionen Payback-Kundinnen und -Kunden Punkte in Deutschlan­d.“Die Payback-App sei nach Amazon und Ebay die Nummer drei der Shopping-Apps in Deutschlan­d.

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SYMBOLFOTO: SINA SCHULDT/DPA Payback ermöglicht Kunden, bei Einkäufen Punkte zu sammeln und später die Punkte gegen Prämien einzutausc­hen.

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