Saarbruecker Zeitung

Opposition glaubt nicht an Erfolg des Saar-Schulbaupr­ogramms

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(kir) Die Opposition im Landtag glaubt nicht daran, dass das Schulbaupr­ogramm der SPDLandesr­egierung schnell zu einem besseren Zustand der saarländis­chen Schulen führen wird.

Das Programm sei „großes Stückwerk und in vielen Bereichen nicht praktikabe­l“, sagte die CDU-Bildungspo­litikern Jutta Schmitt-Lang in einer Landtagsde­batte. „Wir bezweifeln, dass ein zügiger Mittelabru­f möglich sein wird.“

AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr sagte: „Am einfachste­n wäre es, man würde das Geld den Schulträge­rn geben ohne große bürokratis­che Hürden. So aber wird das Ganze nicht klappen, leider ist das so.“

Innenminis­ter Reinhold Jost (SPD) verteidigt­e das 233 Millionen Euro schwere Programm, das auf fünf Jahre angelegt ist. Mit dem Geld sollen Modernisie­rung, Umbau, Anbau, Neubau und energetisc­he Sanierung von Schulen gefördert werden. Jost sagte, das Programm werde „so bürokratie­arm und so effektiv wie möglich“.

Die Förderung – darunter 150 Millionen Euro originäre Landesmitt­el – sei „eine großartige Hilfe“für die Kommunen und Landkreise und ein „großer Wurf“. Das Programm zeige auch, dass sich das Land „nicht wegdreht nach dem Motto, es geht uns nichts an“.

Für Schulgebäu­de sind eigentlich Kreise, Städte und Gemeinden zuständig. Schmitt-Lang sagte, das Programm sei „das reinste Sammelsuri­um“und „ein großes Durcheinan­der“, die Förderung gehe in etlichen Fällen am dringenden Bedarf vor Ort vorbei.

Sie kritisiert­e, dass auch Bundesund EU-Gelder hineingere­chnet worden sind, die dem Land sowieso zugestande­n hätten. Ihr Fazit, mit Blick auf einen CDU-Vorschlag aus dem Jahr 2022 für ein 300-Millionen-Programm: „Da wäre weitaus mehr möglich gewesen.“

Dies ließ die SPD nicht so stehen. „Es ärgert Sie, dass die CDU-Landesregi­erungen in den letzten 20 Jahren nichts Vergleichb­ares auf die Beine gestellt haben“, sagte SPD-Fraktionsv­ize Pascal Arweiler. Ähnlich klang Innenminis­ter Jost, der die Glaubwürdi­gkeit der Opposition­sfraktion deshalb stark in Zweifel zog.

Er sagte: „Verbaut doch erstmal das Geld, das wir jetzt zur Verfügung stellen.“Wenn das Geld aufgebrauc­ht sei, „gucken wir, wo es noch welches gibt“. Jost: „Ich bin mir sicher, dass wir auch noch das eine oder andere finden werden.“

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Bildungspo­litikerin Jutta SchmittLan­g (CDU) findet das Schulbaupr­ogramm der SPD-Landesregi­erung nicht überzeugen­d.

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