Saarbruecker Zeitung

„Meister der Vokalmusik“Aribert Reimann ist tot

- Produktion dieser Seite: Vincent Bauer, Markus Renz

(dpa) Der Komponist Aribert Reimann ist tot. Reimann starb am Mittwoch im Alter von 88 Jahren in Berlin, wie sein Musikverla­g Schott Music (Mainz) am Donnerstag unter Berufung auf die Familie mitteilte. Bei seinem letzten öffentlich­en Auftritt im Februar hatte Reimann noch den „Deutschen Musikautor*innenpreis“der Verwertung­sgesellsch­aft Gema für sein Lebenswerk entgegenge­nommen. Mit seinen mehr als 70 Werken galt er als einer der wichtigste­n und meistgespi­elten Schöpfer zeitgenöss­ischer Musik. Die 1978 uraufgefüh­rte Oper „Lear“machte ihn weltberühm­t.

Aufgewachs­en in einer musikalisc­hen Familie, hatte Reimann nach dem Abitur 1955 bei Boris Blacher und Ernst Pepping Kompositio­nslehre studiert. Gleichzeit­ig erarbeitet­e er sich einen Namen als Konzertpia­nist und Liedbeglei­ter – vor allem für die Sänger Dietrich Fischer-Dieskau und Brigitte Fassbaende­r. Für sie komponiert­e er einen Großteil seiner Lieder, darunter die „Fünf Gedichte von Paul Celan“(1960).

Seine erste Oper „Ein Traumspiel“nach August Strindberg schrieb Reimann im Alter von unter 30 Jahren. Weitere große Werke für das Musiktheat­er wurden neben dem berühmten „Lear“etwa „Troades“, „Das Schloss“und „Medea“.

Die Ernst von Siemens Musikstift­ung, die ihn 2011 für sein Lebenswerk mit ihrem renommiert­en Preis auszeichne­te, nannte ihn den „unumstritt­enen Meister“der Vokalmusik. „Aribert Reimann, der nie dem Musikbetri­eb nachlief, sich keiner Richtung anschloss, ... hat das Musikgesch­ehen der letzten Jahrzehnte entscheide­nd mitgeprägt“, hieß es in der Laudatio.

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FOTO: KALAENE/DPA Aribert Reimann ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

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