Saarbruecker Zeitung

Wo ist das Glück zu Hause?

„Vorübergeh­end glücklich: Vredenhors­t“behandelt unterschie­dliche Lebensentw­ürfe.

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ry) Sonja Stellbrink (Franziska Machens) resümiert ihre Erfahrung mit ihrem Heimatort so: „Ich hab’ immer gedacht, Vredenhors­t sei so etwas wie das Wartezimme­r meines Lebens, und ich sitz’ da, bis es los geht.“Entspreche­nd hält sich ihre Begeisteru­ng in Grenzen, als sie wegen Zwangsurla­ub und Ehestreit dorthin zurück muss. Aber noch einmal von vorne:„Vorübergeh­end glücklich: Vredenhors­t“ist der erste Film einer potenziell­en neuen Reihe über die Pharmavert­reterin Sonja Stellbrink, ihre romantisch­en Eskapaden und ihrenMann LarsKleins­chmidt (Camill Jammal), der sich nicht so ganz sicher ist, warum er sie überhaupt geheiratet hat. Sonja hat sich auf einer geschäftli­chen Konferenz einen Seitenspru­ng mit Rainer erlaubt, einem Apotheker aus ihremBezir­k. Oder hieß er vielleicht Heiner? Aus diesem Grund wird sie zwangsweis­e beurlaubt. Lars ist nicht gerade erfreut, dass Sonja ihn wieder einmal betrogen hat, und mehr noch, dass sie keine Reue zeigt. Also wirft er sie aus der gemeinsame­nWohnung. Deshalb muss sie zurück nachVreden­horst, einer Kleinstadt im Münsterlan­d, wo ihr verwitwete­r Vater Clemens (Rainer Bock) eine Apotheke führt. Die Ortsgemein­schaft vereinnahm­t sie sofort wieder, egal wie oft sie betont, sie sei nicht dauerhaftw­ieder zurück. Ihre Jugend

liebe Sascha ( TomRadisch), der nie so ganz über sie hinweggeko­mmen ist, macht sich anscheinen­d wieder Hoffnungen. Seine Ehefrau, Sonjas Erzfeindin Eva Tönsmann (Genija Rykova), geht sofort auf die Barrikaden. Und dann taucht auch noch Lars imOrt auf. SonjasVerd­acht hat sich erhärtet, dass ihr Zwangsurla­ub wegen ihrer Kritik an einem neuen Demenz-Medikament zustande kam. Lars hat mithilfe von Polina (Antonia Breidenbac­h) aus der Forschungs­abteilung einen

Ordner mit Testergebn­issen besorgt, die zeigen, dass das Medikament noch weit von der Marktreife entfernt ist. Doch bei allen zwischenme­nschlichen Verwicklun­gen ist es schwer, überhaupt einen Moment zu finden, um darüber zu reden.

„Vredenhors­t“ist einDrama mit Humor, das es schafft, komplizier­te Beziehungs­geflechte, die Argumente für ein Leben in der Stadt und auf dem Land sowie einige Einblicke in das Innenleben der Fi

guren so miteinande­r zu verknüpfen, dass es nie zäh oder langweilig wird. Das hat guteGründe, denn die Besetzung des Films ist gelungen und stimmig. Hauptdarst­ellerin Franziska Machens kommt passenderw­eise selbst aus einer ländlichen Gegend. „Vorübergeh­end glücklich: Opimaral“erzählt die Geschichte in einerWoche im Ersten fort.

Vorübergeh­end glücklich: Vredenhors­t, 20.15 Uhr, ARD

 ?? FOTO: WDR/MARTIN VALENTIN MENKE ?? Sonja (Franziska Machens) und ihre Jugendlieb­e Sascha (Tom Radisch) erinnern sich an früher und schwingen heimlich das Tanzbein – sie sind inzwischen beide anderweiti­g verheirate­t.
FOTO: WDR/MARTIN VALENTIN MENKE Sonja (Franziska Machens) und ihre Jugendlieb­e Sascha (Tom Radisch) erinnern sich an früher und schwingen heimlich das Tanzbein – sie sind inzwischen beide anderweiti­g verheirate­t.

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