Berliner Kette erstmals im Saarland
Bei Bilderbuchwetter hat „Paper & Tea“am Donnerstag seinen Laden in der Saarbrücken City eröffnet.
Der offizielle Start in Saarbrücken hatte was von Fußballplatz. Die ganze Mannschaft steht vor dem Laden, einer macht den Vorsänger. „Wir freuen uns hier zu sein“, ruft er. Dann animiert er seine Kollegen zu einem dreifachen „Tea – Time“, „Tea – Time“, „Tea – Time“. Alle lachen, die Stimmung ist bestens in der unteren Bahnhofstraße direkt am St. Johanner Markt. Sogar die Sonne lässt sich plötzlich blicken. Dabei kennt man Fußball in Saarbrücken ja eigentlich nur mit ganz viel Regen.
Zwei Tage nach dem Pokaltriumph des FCS geht es in der Bahnhofstraße diesmal nicht um Fußball, es geht um die Eröffnung von „Paper & Tea“, einem aus Berlin stammenden TeeGeschäft, das inzwischen Filialen in halb Europa betreibt. Seit Donnerstag, 10.02 Uhr, auch in Saarbrücken. Kaum ist die Tür geöffnet, kommen schon die ersten Kunden, schauen sich an, was der Laden zu bieten hat, probieren einen Tee oder ein Stück Schokolade. Auch Sebastian Kurth, Chef der Städtischen Wirtschaftsförderung ist gekommen, um die Macher und Mitarbeiter des neuen Ladens zu begrüßen. Man freue sich schon seit Monaten auf „Paper & Tea“, sagt Kurth, das Geschäft sei eine „tolle Bereicherung“für den Handel in der Landeshauptstadt.
Tatsächlich macht der Laden allein schon rein optisch einiges her, chic und stylisch sieht er aus, angenehme Farben schaffen eine Wohlfühlatmosphäre, in der Ecke mit den Familien-Tees leuchtet es bunt. Auf den rund 70 Quadratmetern gibt es logischerweise viele Sorten Tee, aber auch Teekannen und sonstige Accessoires, dazu Notizbücher und Postkarten – und Tee-Schokolade.
„Herzstück“des Ladens, so erklärt es Marken-Chef Markus Schwitzke, sei die Teebar, wo die Tees zubereitet werden, hier soll man zusammenkommen und sich austauschen können. „Wie bei einer guten Party zuhause, wo sich irgendwann alle in der Küche treffen“, sagt Schwitzke und lächelt. Im Sommer werde es kaltgebrühten Tee vom Fass geben, schon jetzt gibt es Tee auch zum Mitnehmen. Sorten, die in den Regalen stehen, heißen „Mount Olympus“, „Unter den Linden“oder „Perfect Day“(ein Bestseller), vom teuersten Tee kostet die Dose laut Schwitzke 58 Euro. Es handelt sich um einen „speziellen Schwarztee aus Korea“, erklärt der Experte, den könne man wie jeden guten Tee mehrfach aufgießen, was den Preis relativiere. Stichwort Preis: Bezahlt werden kann im „Paper & Tea“nur mit Karte oder Handy, Bargeld hat das Unternehmen abgeschafft.
Sieben Jobs wurden in Saarbrücken geschaffen, sagt Filialleiterin Rizan Hajdarevic. Sie ist Saarbrückerin, kennt sich also bestens aus – und liebt Tee. „Ich komme ursprünglich aus dem Irak, bin mit Tee aufgewachsen, das gehört zu unserer Kultur, wir trinken unheimlich gerne Tee mit der Familie und Freunden“– so ähnlich soll es auch in der Bahnhofstraße werden, aus Gästen sollen Freunde werden, sagt Rizan Hajdarevic.
Der Anfang war vielversprechend. Allerdings dürfte ein Spruch, der am Donnerstag in der Eröffnungseuphorie mit einem Augenzwinkern gefallen ist, in dieser Form niemals Wirklichkeit werden: „Früher hat man hier Karlsberg getrunken, jetzt trinkt man hier Tee.“Bier wird in Saarbrücken gewiss noch sehr lange getrunken, sehr viel spätestens beim nächsten FCS-Pokalspiel.