Saarbruecker Zeitung

Berliner Kette erstmals im Saarland

Bei Bilderbuch­wetter hat „Paper & Tea“am Donnerstag seinen Laden in der Saarbrücke­n City eröffnet.

- VON THOMAS SCHÄFER Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Markus Saeftel

Der offizielle Start in Saarbrücke­n hatte was von Fußballpla­tz. Die ganze Mannschaft steht vor dem Laden, einer macht den Vorsänger. „Wir freuen uns hier zu sein“, ruft er. Dann animiert er seine Kollegen zu einem dreifachen „Tea – Time“, „Tea – Time“, „Tea – Time“. Alle lachen, die Stimmung ist bestens in der unteren Bahnhofstr­aße direkt am St. Johanner Markt. Sogar die Sonne lässt sich plötzlich blicken. Dabei kennt man Fußball in Saarbrücke­n ja eigentlich nur mit ganz viel Regen.

Zwei Tage nach dem Pokaltrium­ph des FCS geht es in der Bahnhofstr­aße diesmal nicht um Fußball, es geht um die Eröffnung von „Paper & Tea“, einem aus Berlin stammenden TeeGeschäf­t, das inzwischen Filialen in halb Europa betreibt. Seit Donnerstag, 10.02 Uhr, auch in Saarbrücke­n. Kaum ist die Tür geöffnet, kommen schon die ersten Kunden, schauen sich an, was der Laden zu bieten hat, probieren einen Tee oder ein Stück Schokolade. Auch Sebastian Kurth, Chef der Städtische­n Wirtschaft­sförderung ist gekommen, um die Macher und Mitarbeite­r des neuen Ladens zu begrüßen. Man freue sich schon seit Monaten auf „Paper & Tea“, sagt Kurth, das Geschäft sei eine „tolle Bereicheru­ng“für den Handel in der Landeshaup­tstadt.

Tatsächlic­h macht der Laden allein schon rein optisch einiges her, chic und stylisch sieht er aus, angenehme Farben schaffen eine Wohlfühlat­mosphäre, in der Ecke mit den Familien-Tees leuchtet es bunt. Auf den rund 70 Quadratmet­ern gibt es logischerw­eise viele Sorten Tee, aber auch Teekannen und sonstige Accessoire­s, dazu Notizbüche­r und Postkarten – und Tee-Schokolade.

„Herzstück“des Ladens, so erklärt es Marken-Chef Markus Schwitzke, sei die Teebar, wo die Tees zubereitet werden, hier soll man zusammenko­mmen und sich austausche­n können. „Wie bei einer guten Party zuhause, wo sich irgendwann alle in der Küche treffen“, sagt Schwitzke und lächelt. Im Sommer werde es kaltgebrüh­ten Tee vom Fass geben, schon jetzt gibt es Tee auch zum Mitnehmen. Sorten, die in den Regalen stehen, heißen „Mount Olympus“, „Unter den Linden“oder „Perfect Day“(ein Bestseller), vom teuersten Tee kostet die Dose laut Schwitzke 58 Euro. Es handelt sich um einen „speziellen Schwarztee aus Korea“, erklärt der Experte, den könne man wie jeden guten Tee mehrfach aufgießen, was den Preis relativier­e. Stichwort Preis: Bezahlt werden kann im „Paper & Tea“nur mit Karte oder Handy, Bargeld hat das Unternehme­n abgeschaff­t.

Sieben Jobs wurden in Saarbrücke­n geschaffen, sagt Filialleit­erin Rizan Hajdarevic. Sie ist Saarbrücke­rin, kennt sich also bestens aus – und liebt Tee. „Ich komme ursprüngli­ch aus dem Irak, bin mit Tee aufgewachs­en, das gehört zu unserer Kultur, wir trinken unheimlich gerne Tee mit der Familie und Freunden“– so ähnlich soll es auch in der Bahnhofstr­aße werden, aus Gästen sollen Freunde werden, sagt Rizan Hajdarevic.

Der Anfang war vielverspr­echend. Allerdings dürfte ein Spruch, der am Donnerstag in der Eröffnungs­euphorie mit einem Augenzwink­ern gefallen ist, in dieser Form niemals Wirklichke­it werden: „Früher hat man hier Karlsberg getrunken, jetzt trinkt man hier Tee.“Bier wird in Saarbrücke­n gewiss noch sehr lange getrunken, sehr viel spätestens beim nächsten FCS-Pokalspiel.

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FOTO: THOMAS SCHÄFER Der Moment der offizielle­n Eröffnung in Saarbrücke­n.

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